Änderungsantrag der Ratsfraktion DIE LINKE zur Straßenumbenennung

Rat

Änderungsantrag der Ratsfraktion Die Linke. Düsseldorf zur Sitzung des Rates am 12.12.2024 zur Vorlage APS/087/2024 (RAT/447/2024):

Die Beschlussdarstellung wird wie folgt geändert:
“Umbenennung des „Jürgensplatz“ (02068), Gemarkung: Neustadt, Flur: 1, Flurstück:
teilweise 244, in Fasia-Jansen-Platz”

Begründung:
Die vorgesehene Umbenennung des Jürgensplatzes wird nach Auffassung der nLINKEN Ratsfraktion ihrem Anlass nicht gerecht Die Nähe des Namensgebers Franz Jürgens zum Nationalsozialismus begründet die Umbenennung. In der Konsequenz sollte die neue Namensgebung die kritische Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus fördern.

DIE LINKE beantragt die Umbenennung Jürgensplatzes in Fasia-Jansen-Platz. Fasia Jansen, Tochter des Generalkonsuls von Liberia, überlebte den Nationalsozialismus als Küchenaushilfe in einer Außenstelle des KZ Neuengamme (Hamburg) mit gesundheitlichen Folgeschäden. Ihr Antrag auf "Wiedergutmachung" wurde 1960 von deutschen Behörden unbegründet abgelehnt. Nach dem Krieg setzte sie sich in der Gewerkschaftsbewegung, für Frauenrechte und gegen die Wiederbewaffnung ein.

Bereits bei der Umbenennung der Wissmannstraße hatte sich eine Bürgerversammlung mehrheitlich für eine Benennung nach der afrodeutschen Liedermacherin und Feministin ausgesprochen.

Für die Umbenennung des Jürgensplatzes nach einem weiblichen Opfer des Nationalsozialismus spricht auch der Umstand, dass in Düsseldorf im Jahr 2021 nur knapp drei Prozent der Straßen und Plätze nach Frauen benannt waren. Dies ergab zuletzt eine Anfrage der LINKEN im Gleichstellungsausschuss im März 2021. Auch bei der Umbenennung von 12 historisch belasteten Straßen im Februar diesen Jahres wurden nur 4 Straßen neu nach Frauen benannt. Dies bedeutet bei einer Gesamtzahl von 2.840 benannten Straßen, Wegen und Plätzen in Düsseldorf nur eine Verbesserung von 0,14 Prozent.

Seit 2013 spricht sich die DIE LINKE Düsseldorf dafür aus, dass bei der Namensgebung öffentlicher Orte (Straßen, Plätze, Gebäude, Brücken etc.) solange nur Frauen berücksichtigt werden, bis ein Gleichgewicht zwischen Namen von Frauen und Männern hergestellt ist.

Mit freundlichen Grüßen
Anja Vorspel      Sigrid Lehmann


Der Antrag wurde nicht behandelt, weil der ursprüngliche Antrag von der Verwaltung zurückgezogen wurde.