Bereitstellung von Mitteln für die Übernahme der Linie S68 in die Betriebsführung der Regiobahn GmbH

Rat

Haushaltsantrag der Ratsfraktion DIE LINKE. Düsseldorf zur Sitzung des Rates am 16.12.2021 (RAT/623/2021):

Der Rat der Landeshauptstadt Düsseldorf beauftragt die Verwaltung erforderliche Maßnahmen zu ergreifen, um die Linie S 68 in die Betriebsführung der Regiobahn GmbH zu übernehmen. Dafür sollen erforderliche Mittel in den Haushalt 2022 ff. eingestellt werden.

Begründung:
Für die Verkehrswende ist es notwendig, nicht nur den ÖPNV auszubauen, sondern auch den Schienenpersonennahverkehr (SPNV).

Um Pendler:innen vom Auto auf die Schiene zu bringen, benötigen wir attraktive Bahnen und gute Netzanbindungen mit hohen Taktzahlen. Pendler:innen müssen direkt an ihren Wohnorten Angebote gemacht werden.

Das erfolgreiche Produkt Regiobahn ist eine Gemeinschaftsleistung der beiden Gesellschaften Regiobahn GmbH (Eisenbahninfrastrukturunternehmen) und Regiobahn Fahrbetriebsgesellschaft mbH (Eisenbahnverkehrsunternehmen). Fester Bestandteil der Regiobahn ist die Regionalbahn S 28, welche die Strecke Kaarst, Neuss, Düsseldorf, Mettmann und Wuppertal bedient.

Das Unternehmen Regiobahn wurde 1992 von den beteiligten Kommunen gegründet. 1998 hat die Regiobahn Teile der Infrastruktur von der DB übernommen und ist seitdem ein nicht mehr wegzudenkendes Verkehrsmittel.

Zum Eigentum der Regiobahn GmbH gehören die eigene knapp 25 Kilometer lange Infrastruktur sowie 9 Verkehrsstationen, die Servicestation in Mettmann Stadtwald und ein Güterbahnhof in Dornap Hahnenfurth.

Die Regiobahn Fahrbetriebsgesellschaft mbH erbringt auf der Linie der S 28 zwischen Wuppertal Hbf und Kaarster See im Auftrag des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr AöR eine jährliche Verkehrsleistung von rund 1,6 Millionen Zugkilometer (Zugkm) und verfügt über 17 Dieselfahrzeuge vom Typ Integral, die am eigenen Standort in Mettmann gewartet werden.

Durch die Übernahmen der Linie S 68 in die Betriebsführung der Regiobahn GmbH würde das Angebot um eine weitere wichtige Pendler:innenstrecke erweitert werden.

Diese Erweiterung entlastet die Bahnen S1, S 6, S 28 und vor allen Dingen die S 8 und der Umsteigeverkehr am Düsseldorfer HBF wird reduziert.

Die heutige S 68 fährt entlang der Strecke Langenfeld, D-Garath, D-Eller, D- Oberbilk, Düsseldorf-HBF, D-Gerresheim und Wuppertal und hat ist vollständig elektrifiziert.

Aktuell wurde oft die geringe Taktung der Bahn bemängelt. Pendler:innen mussten sogar in den letzten zwei Jahren öfter eine zeitweilige komplette Streichung des Angebotes hinnehmen. Dadurch war die S 8 besonders in den Stoßzeiten überlastet und eine Pendlerfahrt nach/von Düsseldorf ohne Alternative.

Im Moment fährt sie nur in den frühen Morgenstunden und ein oder zwei Mal am Nachmittag. Sie fährt nicht an Wochenenden und Sonn- und Feiertagen und bleibt damit weit hinter ihrem Potential.

DIE LINKE Düsseldorf ist überzeugt, dass das Erfolgsmodell der S 28, einer kommunal betriebenen Regionalbahn, auch auf die Strecke der S 68 übertragen werden kann.

Die Übernahme der S 68 würde den Regionalverkehr für Düsseldorf und den Umkreis erheblich verbessern.

Mit freundlichen Grüßen
Julia Marmulla              Anja Vorspel


Der Antrag wurde mehrheitlich abgelehnt.