Bilanzpressekonferenz der Stadtsparkasse: Die Linke fordert Verbesserungen für Kund:innen statt Gewinnausschüttungen an die Stadt
Die Stadtsparkasse Düsseldorf hat auf einer Pressekonferenz am 25.03.2025 ihre Jahresbilanz für 2024 vorgestellt. Ihr Gewinn nach Steuern ist erneut gestiegen - auf 120 Millionen Euro. Die Gewinnausschüttung an die Stadt Düsseldorf als Trägerin des Geldinstituts wird in diesem Jahr voraussichtlich ebenfalls höher ausfallen. Das ruft bei der Linken Widerspruch hervor.
Fraktionssprecherin Anja Vorspel erinnert an die soziale Verantwortung der Stadtsparkasse:
"Die Stadtsparkasse macht 120 Millionen Gewinn und kassiert gleichzeitig Kontogebühren von Menschen, die jeden Euro zweimal umdrehen müssen. Fast 120 Euro Jahresgebühren verlangt die Stadtsparkasse für das gesetzlich garantierte Basiskonto. Das ist für Bürgergeldberechtigte viel Geld. Dieses Verhalten der Sparkasse passt nach Meinung der Linken nicht zu einem Geldinstitut, das im Interesse dieser Stadt und ihrer Menschen handeln sollte."
Vorspel kündigt deshalb ein ungewöhnliches Abstimmungsverhalten der Linken an:
"Wenn der Jahresabschluss der Stadtsparkasse im Rat behandelt wird, werden wir erstmals eine Gewinnausschüttung an die Stadt ablehnen. Wir fordern die Stadtsparkasse stattdessen auf, dieses Geld im Sinne ihrer Kundinnen und Kunden einzusetzen. Das Basiskonto muss endlich gebührenfrei angeboten werden."
Nach Meinung der Linken sollte der Stadtrat für die nächsten Jahre auf Gewinnausschüttungen der Stadtsparkasse verzichten. Sie fließen für gewöhnlich in den städtischen Gesamthaushalt ein. Vorspel begründet das:
"Die Stadtsparkasse hat den Menschen seit 2019 zu viel zugemutet - mit der Schließung eines Viertels der Filialen, der Einschränkung von Öffnungszeiten und dem Abbau von 12,5 Prozent aller Geldautomaten. In vielen Stadtteilen ist die Sparkasse nur noch einen halben Tag pro Woche für die Menschen da. Das ist zu wenig! Die Stadtsparkasse braucht deshalb wenigstens eine, wenn nicht zwei weitere mobile Filialen. Für eine ausreichende Versorgung der Bevölkerung mit Bargeld braucht es außerdem pro Stadtteil wenigstens einen zusätzlichen Geldautomaten. Bis die nötigen Verbesserungen für Sparkassenkundinnen und -kunden finanziert sind, sollte es keine Gewinnausschüttungen an die Stadt mehr geben."