Diamorphin: Stadt muss Verweigerungshaltung aufgeben

Pressemitteilung

Zum gestrigen Beschluss des Bundestages, die Diamorphinbehandlung schwerst Drogenabhängiger zu ermöglichen, erklärt der stellvertretende Vorsitzende der LINKSFRAKTION Düsseldorf, Frank Laubenburg:

Es ist zu hoffen, dass auch in Düsseldorf die Behandlung schwerst Drogenabhängiger mit Diamorphin baldmöglichst ermöglicht und mitpsychosozialer Betreuung der Betroffenen verbunden wird. Bislang haben sich die Ratsmehrheit und die Verwaltung dieser aus medizinischen und sozialen Gründen  sinnvollen Behandlung  verschlossen. So hätte die Stadt bereits vor Jahren am bundesweiten Modellversuch zur Diamorphinvergabe teilnehmen können. Doch nicht nur das war nichtgewollt, selbst die durchweg positiven Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung des Modellversuchs und der entsprechenden Arzneimittelstudie wurden von der Verwaltung negiert.

Jetzt dürfen die Düsseldorfer Ärzte, die zur Verschreibung von Diamorphin bereit sind, und deren Patienten nicht allein gelassen werden. Für die Patienten muss eine psychosoziale Betreuung aufgebaut werden. Entsprechende Forderungen wird die  LINKSFRAKTION Düsseldorf in die Juli-Sitzung des Ausschusses für Gesundheit und Soziales einbringen.

Darüber hinaus kann der Beschluss des Bundestages, der auch auf einen entsprechenden Gesetzentwurf der Bundestagesfraktion der LINKEN aus dem Jahre 2006 zurückgeht, als Durchbruch in der Drogenpolitik angesehen werden. Eine weitere Entkriminalisierung ist notwendig, um die Spirale des Elends aus Kriminalität, Prostitution, Krankheit und Tod, in die Drogenabhängige geraten, endgültig zu beenden.