DIE LINKE beantragt vergünstigte Rheinbahn-Tickets - Fahren ohne Fahrschein soll nicht mehr angezeigt werden

Pressemitteilung

Pläne der Bundesregierung für ein 49-Euro-Ticket in Nachfolge des 9-Euro-Tickets werden von Sozialverbänden und Verbraucherschützern kritisiert. 49 Euro im Monat seien für viele Menschen nicht bezahlbar. Ein Beispiel in Düsseldorf ist Gisa M.; die ehemalige Wohnungslose sitzt im Gefängnis, weil sie sich, so die Obdachloseninitiative Fiftyfifty, die Fahrscheine nicht leisten konnte. DIE LINKE Ratsfraktion Düsseldorf kündigt nun Anträge an, um Gefängnisstrafen künftig zu verhindern und das Fahren für große Teile der Bevölkerung deutlich günstiger zu machen.

Anja Vorspel, Sprecherin der LINKEN Ratsfraktion:

"Die Rheinbahn als städtische Beteiligungsgesellschaft soll künftig keine Strafanzeigen mehr wegen Fahrens ohne gültigen Fahrschein stellen. DIE LINKE beantragt, dass die Vertretungen der Stadt im Aufsichtsrat der Rheinbahn sich dafür einsetzen. Die Strafanzeigen nützen niemandem etwas; auch der Deutsche Anwaltsverein spricht sich dafür aus, Fahren ohne Fahrschein zur Ordnungswidrigkeit herabzustufen. Menschen, die Ticketschulden auflaufen lassen, machen das, weil sie nicht zahlen können; nicht aus krimineller Energie."

Das Grundproblem, so Vorspel, sind zu hohe Ticketpreise:

"Auch das 49-Euro-Ticket ist noch so teuer, dass viele es nicht bezahlen können. Das ist kein Anreiz, Bus und Bahn zu nutzen. Über den Preis müssen wir die Verkehrswende ankurbeln. DIE LINKE stellt im Stadtrat deshalb den Antrag auf deutlich günstigere Tickets. Die Stadt Heidelberg hat bereits zum 1. September auf 3 Euro herunter subventionierte Verbundtickets für große Teile der Bevölkerung eingeführt. Das können wir in Düsseldorf auch. Zur Ratssitzung am 17.11.2022 stellt DIE LINKE deshalb den Antrag, vergünstigte Jahrestickets für ältere Menschen, Menschen mit Düsselpass und Jugendliche einzuführen. Heidelberg hat das 3-Euro-Ticket. Was Düsseldorf bekommt, wird von der Mehrheit des Stadtrats abhängen."