Die Linke lehnt den Open Air Park in Düsseldorf ab: Kaum Nachfrage, dafür knapp 600 Tonnen CO2 pro Konzert
Das Konzertgelände "Open Air Park" auf dem Parkplatz P1 der Düsseldorfer Messe sollte noch in diesem Sommer für ein AC/DC-Konzert fertiggestellt werden. Den nötigen Umbau des Parkplatzes sollte der Stadtrat deshalb schon am 28.05.2025 genehmigen. Nachdem das Konzert jetzt aber in die Arena verlegt wurde, sieht Die Linke Ratsfraktion keine Rechtfertigung für den Beschluss.
Fraktionssprecherin Anja Vorspel:
"Die Geschäftsführung von D.Live hat uns berichtet, dass es nach der Absage von AC/DC keine festen Zusagen für Konzerte im Open Air Park mehr gibt. D.Live will trotzdem in den Umbau des Geländes über elf Millionen Euro investieren. Damit sich diese städtische Investition auf zehn Jahre rechnet, müsste der Open Air Park mehr als eine Million Euro Gewinn pro Jahr durch Mieteinnahmen erwirtschaften. Unsere Einschätzung ist aber, es gibt in NRW einfach keinen Bedarf für eine weitere Mega-Veranstaltungsfläche. Die ungelösten Probleme der Verkehrs- und Lärmbelastung kommen noch hinzu. Deshalb wird Die Linke im Stadtrat dafür eintreten, dass keine Satzung für den Open Air Park beschlossen wird."
Sigrid Lehmann, Ratsmitglied und für Die Linke im Umweltausschuss bemängelt vor allem die CO2-Bilanz der D.Live-Pläne:
"Der CO2-Rechner des Bundesumweltamtes ergibt, dass eine Großveranstaltung mit 80.000 Menschen eine Belastung mit Treibhausgasen in Höhe von 597 Tonnen verursacht. Zum Vergleich: Ein Flugzeug erzeugt auf einem innereuropäischen Flug im Schnitt eine Tonne Treibhausgase. D.Live hat kein Konzept zum Ausgleich der Ökobilanz für diese Umweltbelastung durch einen Open Air Park vorgelegt. Für uns wurde im Gespräch vielmehr deutlich, dass es D.Live um Einnahmesteigerungen durch Ankurbelung des Tourismusgeschäfts geht. Wir sehen die städtischen Beteiligungsgesellschaften aber auch in der Mitverantwortung für das Erreichen der Klimaziele. Düsseldorf will bis 2035 klimaneutral werden. Das hat der Stadtrat 2019 beschlossen - und das fordern wir ein."