Die Linke zieht Schlüsse aus Bürger:innendiskussion im zakk: Bürgerentscheid über Milliarden für Wohnungsbau statt Oper?
Die Linke Ratsfraktion Düsseldorf zieht Konsequenzen aus der Diskussionsveranstaltung „Umverteilen statt Milliardenoper?“, zu der am Samstag, den 22.03.2025, 200 Menschen ins zakk kamen. Das Publikum, Expert:innen, wie der Armutsforscher Christoph Butterwegge und der Ökonom Maurice Höfgen, sowie Düsseldorfer Initiativen forderten in zwei Panels Veränderungen bei städtischen Investitionen.
Der Vorstand der Linken Ratsfraktion wertete am Montag auf einer Sitzung im Rathaus die Veranstaltung aus. Die Ergebnisse fasst Fraktionssprecherin Julia Marmulla so zusammen:
„Zunächst einmal: Ein prall gefüllter Saal und ein sehr gemischtes Publikum sprechen dafür, dass die Menschen in Düsseldorf eine klare Meinung zur Frage ‚Umverteilen statt Milliardenoper?‘ haben. Diese Meinung lautet, kurz gesagt: Ja; wir sollten städtische Gelder lieber in eine gerechtere und vielfältigere Stadt investieren, statt in einen Prestigebau. Und die Entscheidung sollte der Stadtrat den Menschen in einem Bürgerentscheid überlassen.“
Konkrete Forderungen aus der Diskussion will Die Linke nun in den Stadtrat bringen, so Marmulla.
„Am meisten empört die Menschen in Düsseldorf, dass die Stadtspitze keinen Cent in den Bau günstiger, städtischer Wohnungen investiert, aber 1,57 Milliarden Euro für eine neue Oper ausgeben will. Oberbürgermeister Keller begründet das mit der internationalen Ausstrahlung eines Neubaus. Genau das wurde am Samstag von Fachleuten und Publikum stark kritisiert: Mit Prestigebauten noch mehr reiche Menschen nach Düsseldorf zu locken, ist das Falscheste, was man aus wohnungspolitischer Sicht machen kann. Öffentliche Gelder müssen jetzt im Gegenteil in den Bau günstiger, städtischer Wohnungen investiert werden, um die Wohnungsnot zu bekämpfen. Darauf wird Die Linke im Stadtrat hinarbeiten.
Es gab auch große Einigkeit im Publikum, dass alle Formen von Kultur gleich behandelt werden sollten. Die bisherige Unterscheidung zwischen Hochkultur und Kulturformen für ein breiteres Publikum ist nicht nachvollziehbar. Eine Gleichwertigkeit aller Kulturangebote muss sich auch in der Bezuschussung widerspiegeln; und zwar sowohl bei den Räumlichkeiten als auch bei den laufenden Kosten. Auch dieses Thema gehen wir noch vor der Sommerpause an. Und selbstverständlich werden wir verstärkt dafür werben, dass der Stadtrat die Menschen selbst über die Milliardeninvestition in die Oper entscheiden lässt.“