Digital Streetwork in Düsseldorf

Jugendhilfeausschuss

Anfrage der Ratsfraktion DIE LINKE. Düsseldorf zur Sitzung des JHA am 20.11.2024 (JHA/079/2024):

„Digital Streetwork“ hat sich in den letzten Jahren verbreitet. Unter diesen Begriff wird in der Regel aufsuchende Sozialarbeit für junge Menschen im Internet gefasst. So sind Projekte wie „Good Gaming – Well Played Democracy“ bei der Amadeu-Antonio-Stiftung oder „Digital Streetwork Bayern“ des Bayrischen Jugendrings entstanden, bei denen versucht wird, Anlaufstellen und medienpädagogische Präventionsarbeit im Internet zu etablieren.

Inhaltlich befassen sich die Projekte teilweise mit Rechtsextremismus, religiösem Extremismus, Arbeitsmarktintegration oder der Asyl- und Migrationsberatung. Andere Projekte richten sich inhaltlich an keine spezielle Zielgruppe.

Anders als klassische Streetwork, die mittlerweile in der Regel auch digital ansprechbar sein muss, findet die digitale Streetwork ausschließlich im Internet statt. Dabei wird das Internet als wichtiger Sozialraum der Jugendlichen ernst genommen und auch Kontaktkanäle zu Jugendlichen werden hergestellt, die von klassischem Streetwork oder Jugendhilfeangeboten nicht erreicht werden können.

Durch die Ansprache vulnerabler Gruppen im Internet ist auch eine Unterstützung bei der Prävention sexueller Gewalt gegen Kinder und Jugendliche im Netz durch Digital Streetwork vorstellbar.

DIE LINKE Ratsfraktion Düsseldorf fragt an:

1. Gibt es Bestrebungen, Projekte im digitalen Streetwork in Düsseldorf städtisch zu fördern? Wenn ja, welche?

2. Welche Anbieter von digitalem Streetwork gibt es in Düsseldorf bereits und an welche Zielgruppen richten sie sich?

Mit freundlichen Grüßen
Lukas Reichert       René Engels
 

Antwort der Verwaltung durch den Stadtdirektor Hintzsche:

Antwort zu Frage 1:

In der trägerübergreifenden AG „Aufsuchende Arbeit“ sowie in der AG Digitalisierung, die sich mit dem neuen Kinder- und Jugendförderplan beschäftigt, gibt es eine konzeptionelle Auseinandersetzung mit dem Thema. Grundsätzlich wird von Seiten der Fachkräfte ein Bedarf an digitaler Streetworkarbeit gesehen. Allerdings müssen für eine praktische Umsetzung diverse Punkte geklärt werden:

  • Der rechtliche Rahmen zur Nutzung diverser Plattformen auf dienstlichen Endgeräten
  • Der Arbeitsauftrag in Ergänzung/in Abstimmung zur analogen, aufsuchenden Arbeit
  • Der zeitliche Rahmen auch im Hinblick auf Arbeitsschutz
  • Die Eingrenzung bzw. Ausweitung der Zielgruppe (digitale Räume sind nicht lokal begrenzt)
  • Die Anbindung digitaler Streetwork an bestehende Teams


Antwort zu Frage 2:
Aufgrund der zu klärenden Rahmenbedingungen gibt es bisher keinen Anbieter digitaler Streetwork.