Düsseldorfer Rheinbahn: Die Linke will die Abschaffung des Papiertickets stoppen

Pressemitteilung

Die Linke Ratsfraktion beantragt zur Sitzung des Düsseldorfer Stadtrats am 06.02.2025, dass die Rheinbahn ihre Pläne für eine Abschaffung von Papiertickets und Barzahlungen auf Eis legt. Ein Kritikpunkt der Fraktion ist, dass die Pläne bereits weit fortgeschritten sind, ohne dass die Mitglieder des Stadtrats darüber beraten konnten. Laut Presseberichten sollen bei VRR und Rheinbahn noch zu Jahresanfang endgültige Entscheidungen fallen. Eine Ausschreibung für technische Lösungen zum digitalen Ticketkauf läuft bereits.

Fraktionssprecherin Julia Marmulla kritisiert ihre Ratskollegen im VRR-Verwaltungsrat:

"Es reicht nicht, wenn drei Düsseldorfer Ratsmitglieder im VRR-Verwaltungsrat alles unter sich ausmachen. Düsseldorf hat in den letzten Jahren zu viele Hinterzimmer-Entscheidungen erlebt. Wenn die Menschen den Eindruck bekommen, dass sie - beziehungsweise der Stadtrat als ihre Vertretung - gar nicht mehr mitreden dürfen, ist das ein Problem für die kommunale Demokratie. Deshalb wollen wir die Pläne erst einmal stoppen. Danach können VRR und Rheinbahn gerne noch einmal auf den Stadtrat zukommen."

Für Anja Vorspel, Fraktionssprecherin und Mitglied im Düsseldorfer Verkehrsausschuss, ist die Abschaffung des Papiertickets eine Diskriminierung:

"Wer mit Bargeld unterwegs ist, soll nach dem Willen von Rheinbahn und VRR längere Wege auf sich nehmen, um ein Ticket zu kaufen. Das ist kein Fortschritt, das schafft eine digitale Teilung der Gesellschaft. Beim Bäcker habe ich die Wahl, ob ich eine Datenspur mit meiner EC-Karte hinterlassen will oder nicht; diese Freiheit muss es auch im ÖPNV weiterhin geben. Und auch ein Wohnungsloser muss die Möglichkeit haben, sich mit ein paar erbettelten Euro schnell ein Ticket zu kaufen.  Die Position der Linken ist klar: Die Abschaffung von Papiertickets und Barzahlungen ist diskriminierend. Das muss gestoppt werden."