Eigene Haushaltsposition für Fußgängerwege
Haushaltsantrag der Fraktion DIE LINKE.Düsseldorf zur Sitzung des Ordnung- und Verkehrsausschusses am 11. November 2015 : Der Ordnungs- und Verkehrsausschuss beschließt eine eigene Haushaltsposition für Fußgängerwege. Für die Erstellung eines Konzeptes für Fußgängerwege in Düsseldorf werden Mittel eingestellt. Dieses Konzept beinhaltet Instandhaltungs- und Neubaumaßnahmen sowie eine Aufwertung der schwächsten VerkehrsteilnehmerInnen mit dem Ziel Zu-Fuß-Gehen attraktiver zu gestalten und in allen Verkehrskonzepten gleichwertig mit zu denken.
Begründung:
FußgängerInnen stellen in Düsseldorf einen hohen Anteil des Modal Split (Verteilung des Transportaufkommens auf verschiedene Verkehrsmittel): Etwa 28 Prozent aller Wege werden zu Fuß zurückgelegt. FußgängerInnen müssen in der verkehrspolitischen Planung als gleichwertige VerkehrsteilnehmerInnen behandelt und gefördert werden. Fußverkehr muss attraktiver gestaltet werden, denn er ist Teil einer sozialen und ökologischen Verkehrspolitik. Die Fußgängerperspektive stellt andere Anforderungen an den öffentlichen Raum. Eine Stadtentwicklung, die Bewegung für die „Langsamen“ attraktiver macht, wird gewinnen. Dort wo es als angenehm empfunden wird, zu Fuß zu gehen, halten sich viele Menschen im öffentlichen Raum auf – ein Indikator für eine lebendige und vitale Stadt.
In der Regel werden Straßen jedoch nach dem Bedarf des MIV (motorisierter Individualverkehr) und des ÖPNV geplant und FußgängerInnen und RadfahrerInnen in den Planungen nur zweitrangig berücksichtigt. Dabei fallen Planungen für Fußwege noch hinter die Planungen von Fahrradwegen zurück. Konzeptionen für einen ganzheitlichen Fußverkehr in der Stadt gibt es nicht.
Die Folge:
- Oft sind Fußgängerwege schlecht passierbar.
- Sie werden nicht richtig gepflegt und wachsen mit Unkraut zu.
- Besonders in Stadtgebieten, die nicht in der Innenstadt liegen, müssen Fußgängerwege gepflegt und ausgebaut werden.
In der Innenstadt einige positive Beispiel: Autofreie Zonen, Tempo 30 und breite Fußgängerwege führe dazu, dass diese von FußgängerInnen sehr gut genutzt werden. Besonders gut ließ sich in Düsseldorf die Rückgewinnung von städtischer Lebensqualität beobachten: Als in den 1980er Jahren der Autoverkehr von der Rheinuferpromenade verbannt wurde, kehrte das Leben wieder an den Rhein zurück.
Ein eigener Haushaltsposten führt zu realen Verbesserungen für alle FußgängerInnen. Es gibt beispielhafte Projekte anderer Städte, die für erste Planungen herangezogen werden können. So beispielsweise das Projekt „Die bespielbare und besitzbare Stadt“ der Stadt Griesheim. Dort wurde mit spannenden und innovativen Konzepten die Stadt für FußgängerInnen erlebbar, attraktiv und sicherer gestaltet.
Freundliche Grüße
Anja Vorspel Lutz Pfundner Nicki Blanchard