Eine Milliarde für den Wohnungsbau statt für den Opernneubau
Mit einer Anfrage zur Sitzung des Düsseldorfer Stadtrats am 10.04.2025 schließt Die Linke Ratsfraktion an die Ergebnisse ihrer Veranstaltung im zakk "Umverteilen statt Milliardenoper?" vom 22.03.2025 an. Dort hatten Ökonomen und Diskussionsteilnehmer:innen aus dem Publikum unter anderem mehr öffentlichen Wohnungsbau anstelle des geplanten Neubaus der Düsseldorfer Oper gefordert. Die Linke fragt nun die Stadtverwaltung, wie viele kostengünstige Wohnungen zum Preis der neuen Oper finanziert werden könnten und ob allein die Kapazitäten der Städtischen Wohnungsbaugesellschaft ausreichen würden, die Wohnungen zu errichten.
Julia Marmulla, Fraktionssprecherin und Mitglied im Wohnungsausschuss vermisst bei den anderen Fraktionen ernstzunehmende Ideen in der Wohnungspolitik:
„Kurz vor der Kommunalwahl betreiben Grüne und SPD Augenwischerei. Alle wissen, dass auf dem Glashüttengelände in den nächsten zehn Jahren keine bezahlbaren Wohnungen entstehen werden. Dazu ist das Gelände durch Spekulation zu teuer geworden; es müsste schon enteignet werden. Ebenso wissen wir, dass der Bau von Werkswohnungen für Düsseldorfer Firmen kaum zu stemmen ist. Das sind alles Placebos, damit im Stadtrat die entscheidende Diskussion nicht geführt wird: Wieso gibt Düsseldorf eine Milliarde Euro für eine neue Oper aus, aber keinen Cent für den Bau städtischer Wohnungen?“
Die Linke wolle Oper und Wohnungsbau nicht gegeneinandersetzen, sähe aber einen deutlichen Vorrang des Wohnungsbaus, so Marmulla.
„Viele Menschen in Düsseldorf können sich ihre Miete nicht leisten. Deshalb muss die Stadt in bezahlbare Wohnungen investieren statt in einen Prestigebau. Die Linke wird diese Diskussion im Rat vorantreiben und in der Öffentlichkeit für die Idee einer städtischen Wohnungsbauoffensive werben. In einem ersten Schritt fragen wir die Verwaltung, wie viele Wohnungen anstelle der Oper finanziert werden könnten. Städtische Wohnungen können dauerhaft günstig vermietet werden. In einer Oper kann man nicht wohnen; egal wie schön sie ist.“