Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung des 9 Euro-Tickets durch die Rheinbahn AG

Ordnungs- und Verkehrsausschuss

Anfrage der Ratsfraktion DIE LINKE. Düsseldorf zur Sitzung des OVA am 05.06.2024 (OVA/078/2024):

Zur Sitzung des Ordnungs- und Verkehrsausschusses am 1.6.2022 stellte die LINKE den Antrag (OVA/076/2022), die Einführung des 9 Euro Tickets und dessen Folgen für die Rheinbahn wissenschaftlich begleiten zu lassen. Herr Ponath, Bereichsleiter Marketing, Vertrieb und Produktentwicklung der Rheinbahn AG, informierte den Ausschuss, dass seitens des Verkehrsunternehmens bereits ein Marktforschungsinstitut beauftragt worden sei, das Projekt auf lokaler Ebene zu evaluieren und wissenschaftlich zu begleiten.

Aufgrund der Ausführungen des Herrn Ponath hat die Fraktion DIE LINKE den Antrag zurückgezogen.

Die LINKE Ratsfraktion Düsseldorf fragt an:

1. Wann werden dem Ausschuss die Ergebnisse der Evaluation und wissenschaftlichen Begleitung vorgestellt?

2. Zu welchen Ergebnissen ist die Evaluation und wissenschaftliche Begleitung des 9-Euro Tickets gekommen?

3. Welche Folgen haben die Ergebnisse für die Gestaltung des ÖPNV- Angebots?

Anja Vorspel        Sigrid Lehmann             Birgit Götz


Antwort der Verwaltung durch den Beigeordneten Kral:

Antwort zu Frage 1 bis 3:
Das 9 EUR Ticket aus Juni - August 2022 war grundsätzlich sehr erfolgreich und gab einen wichtigen Impuls für die Diskussion von vereinfachten und günstigen Nahverkehrstarifen, an dessen Ende die Einführung des Deutschlandtickets stand.

Zwecks Evaluation der 9-Euro-Ticket-Aktion wurde seitens der Rheinbahn AG in 2022 eine repräsentative Bevölkerungsbefragung durchgeführt. Mittels Cint-Online-Access-Panel wurden 4.331 Personen im Alter von 18 bis 80 Jahren, wohnhaft in Düsseldorf, dem Kreis Mettmann, Meerbusch und Neuss befragt. Die Erhebung erfolgte in fünf Wellen (vor, während und nach der dreimonatigen Aktion).

Die Ergebnisse zeigen, dass das 9-Euro-Ticket auch im Bediengebiet der Rheinbahn AG mehrheitlich als sehr positiv empfunden wurde. Die diesbezügliche Zustimmung stieg im Aktionszeitraum kontinuierlich an. Von den im Bediengebiet lebenden Menschen waren 71% Aktionsnutzer*innen. Die Aktionsnutzenden verteilten sich nahezu gleichmäßig auf die Stadt Düsseldorf und das restliche Bediengebiet (52% vs. 48%).

Der häufigste Grund für den Kauf eines 9-Euro-Tickets war der „attraktive Einstiegspreis“ (61%), gefolgt von der „hohen Flexibilität bei der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel“ (52%). An dritter Stelle stand die Möglichkeit der Verlagerung von Fahrten aus anderen Verkehrsmitteln (27%).

Der Hauptgrund gegen den Kauf war die „Erwartung sehr vieler Menschen in den Fahrzeugen“ (51%), gefolgt von einer „zu langen Wege-/ Fahrtdauer“ (34%). 25% bevorzugten andere Verkehrs- und Fortbewegungsmittel, vorrangig den Pkw (47%).