Jobcenter-Eklat um CSD Düsseldorf: Die Linke fordert ein Bekenntnis des Jobcenters zur Vielfalt

Pressemitteilung

Die Presse berichtet, dass der Geschäftsführer des Düsseldorfer Jobcenters verhindert hat, dass das Jobcenter auf dem Christopher Street Day (CSD) an diesem Wochenende offiziell sichtbar ist. Beschäftigte dürfen Namen und Logo des Jobcenters auf dem CSD nicht verwenden und erhielten außerdem ein Interviewverbot. Laut Schriftstücken, die der Rheinischen Post vorliegen, hat Geschäftsführer Ingo Zielonkowsky dies ohne Zustimmung der Gleichstellungsbeauftragten angeordnet.

Zielonkowsky wertete das Auftauchen des Jobcenters beim CSD demnach als „politische Vereinnahmung“ und will „die Aktivitäten deutlich zurückfahren“. Ganz im Gegensatz dazu sieht die Gleichstellungsbeauftragte des Jobcenters im Auftreten beim CSD eine „gesellschaftliche Vorbildfunktion“.

Die Linke Ratsfraktion fordert nun eine öffentliche Erklärung der Jobcenter-Geschäftsführung zu diesem Eklat.

Fraktionssprecherin Anja Vorspel:

„Herr Zielonkowsky hat großen Schaden in den Beziehungen zwischen dem Jobcenter und dem queeren Teil der Düsseldorfer Stadtgesellschaft angerichtet. In Zeiten, da ein CSD in Gelsenkirchen wegen einer ‚Bedrohungslage‘ abgesagt wird und Firmen ihre Diversitätsprogramme zusammenstreichen, darf das Jobcenter queere Rechte nicht auf einmal zur Meinungssache herabstufen. Denn genau das löst Ängste aus, dass ausgerechnet in Düsseldorf die hart erkämpfte Gleichberechtigung wieder verloren geht. Herr Zielonkowsky muss deshalb umgehend klarstellen, dass das Jobcenter weiterhin stolz ist auf seine queeren Beschäftigten und auf die Vielfalt dieser Stadt. Die Linke wird an diesem Wochenende das Gespräch mit den Jobcenter-Beschäftigten suchen – wir stehen hinter ihnen.“