Köln-Düsseldorfer Sparkassen-Klüngel / Aufklärung im Rat notwendig

Pressemitteilung

Der Kölner Bürgermeister Jupp Müller (CDU) ist am gestrigen
Sonntagabend zurückgetreten. Hintergrund ist offenbar ein
"Beratervertrag" zwischen Müller und der
Sparkassen-Kapitalbeteiligungsgesellschaft Düsseldorf. Zu diesem
Vorgang erklärt der stellvertretende Vorsitzende der LINKSFRAKTION
Düsseldorf, Frank Laubenburg:

Der Kölner Klüngel ist offenbar mit dem Düsseldorfer eng verfilzt.
Darauf lassen die Berichte über die Hintergründe des plötzlichen
Rücktritts des Kölner Bürgermeisters Jupp Müller (CDU) schließen.

Müller hat sich 2001 "auf der Suche nach einer neuen beruflichen
Aufgabe" an den damaligen Kölner Sparkassen-Chef Gustav-Adolf
Schröder (damals SPD) gewandt haben. Schröder verwies auf die
Sparkassen-Kapitalbeteiligungsgesellschaft Düsseldorf, die mit dem
Arbeit suchenden Müller darauf hin einen "Beratervertrag"
abgeschlossen hat - offenbar hat Müller mehre 100.000 Euro erhalten.
Wirtschaftsprüfer konnten aber offenbar überhaupt keine
Beratungsleistungen des Beraters Müller finden.

Auch wie der Beratervertrag finanziert wurde, ist mehr als seltsam:
Das Honorar wurde nicht von der Düsseldorfer Gesellschaft getragen,
sondern im Ergebnis von der Sparkasse Köln-Bonn.

Die LINKSFRAKTION Düsseldorf wird den Klüngel-Vertrag am Donnerstag
im Rat zum Thema machen, eine entsprechende aktuelle Anfrage wird
derzeit erarbeitet.

Von besonderem Interesse ist dabei, welche Kenntnisse
Oberbürgermeister Dirk Elbers - er war bereits seit 1999 Mitglied
des Verwaltungsrates der Stadtsparkasse Düsseldorf – über
Beraterverträge der Sparkasse und ihrer Töchter hatte und hat.

Josef Müller, dessen „Suche nach einer neuen beruflichen Aufgabe" so
erfolgreich verlief, forderte für andere Arbeitslose übrigens den
zwangsweisen Einsatz u.a. bei der Stadtreinigung. Allerdings nicht
als 100.000-Euro-Jobber, sondern als 1-Euro-Jobber.