Laufzeitverlängerung für marode Atomkraftwerke Tihange und Doel – was unternimmt Düsseldorf gegen das Atomrisiko aus Belgien?

Pressemitteilung

Zur Sitzung des Düsseldorfer Stadtrats am 7. April 2022 will DIE LINKE Ratsfraktion wissen, was die Stadt gegen die Gefahr unternimmt, die von maroden Atomkraftwerken nahe der belgisch-deutschen Grenze ausgeht. Zwei Reaktorblöcke der AKWs Tihange und Doel gelten als unsicher und sollten 2025 abgeschaltet werden. Angesichts der Energiekrise hat die belgische Regierung die Betriebserlaubnis aber um 10 Jahre verlängert.

Anja Vorspel, Sprecherin der LINKEN Ratsfraktion Düsseldorf, hält den Betrieb der Kraftwerke für unverantwortlich:

„Genau wie vor der Atomkatastrophe von Tschernobyl, gibt es auch bei den Reaktoren Tihange 3 und Doel 4 eine Häufung von so genannten ‚Precursor‘-Fällen. Das sind Zwischenfälle, die zu schweren Schäden am Reaktorkern, bis hin zur Kernschmelze führen können. Diese Reaktoren wegen steigender Energiepreise länger laufen zu lassen, ist unverantwortlich. Belgien sollten stattdessen den Ausbau der erneuerbaren Energien beschleunigen.“

Laut Vorspel ist auch Düsseldorf bei einem Atomunfall in Gefahr:

„Tihange ist nur 131 Kilometer Luftlinie von der Innenstadt Düsseldorfs entfernt. Einen Atom-GAU bekämen wir höchstwahrscheinlich mit. Deshalb will die DIE LINKE Ratsfraktion wissen, ob die Stadt technisch und medizinisch auf den Ernstfall vorbereitet ist. Vor allem wollen wir aber wissen, ob sich Düsseldorf mit der Landesregierung NRWs und Nachbarstädten gegen die Laufzeitverlängerung für die Schrott-Reaktoren wehren will.“