Opernneubau kostet 183 Millionen Euro vor dem ersten Spatenstich – DIE LINKE fordert einen Bürgerentscheid

Pressemitteilung

Der Düsseldorfer Stadtrat soll in seiner Haushaltsberatung am 12.12.2024 über den Auslobungsbeschluss für den Neubau der Düsseldorfer Oper entscheiden. Eine entsprechende Beschlussvorlage wird Ende November unter anderem im Kulturausschuss und im Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung beraten.

Der Auslobungsbeschluss umfasst den Architekten- und Ingenieurwettbewerb sowie die Planung für den neuen Opernstandort Am Wehrhahn 1. Die Ausgaben werden bis zum geplanten Ausführungs- und Finanzierungsbeschluss für den Neubau im Jahr 2028 auf 39,8 Millionen Euro beziffert; 6,1 Millionen davon sollen schon 2025 aus dem städtischen Haushalt fließen.

Im Stadtrat wird DIE LINKE alle Ausgaben für den Opernneubau ablehnen, erklärt Fraktionssprecherin Julia Marmulla:

"2,6 Millionen Euro hat Oberbürgermeister Keller bereits in die Fehlplanung einer Oper an der Heinrich-Heine-Allee gesteckt; 140,7 Millionen Euro Schulden hat er für eine Oper am Standort Wehrhahn aufgenommen. Jetzt will er vom Stadtrat die Genehmigung für weitere 40 Millionen Euro bis 2028. Noch vor dem ersten Spatenstich wird der Opernneubau damit 183 Millionen Euro kosten. Gleichzeitig stehen in Düsseldorf soziale Angebote auf dem Spiel, weil die Landesregierung 82 Millionen Euro einsparen will.  Unten wird gekürzt, oben wird das Geld mit vollen Händen ausgegeben. Das kann man keinem Menschen mehr vermitteln. DIE LINKE lehnt Kellers Milliardenoper ab."

Für Fraktionssprecherin Anja Vorspel hat der geplante Opernneubau jede demokratische Legitimation verloren:

„Wenn es um Kellers Milliardenoper geht, diskutiert der Stadtrat nicht mehr sachlich. CDU und FDP träumen ihre Weltstadtträume; die SPD taktiert; die Grünen wollen mit dem Milliardenprojekt, das sie mitverschulden, nicht mehr in Verbindung gebracht werden. Dieses Provinztheater wird der Tragweite eines Bauprojekts nicht gerecht, mit dem sich die Stadt Düsseldorf auf Generationen verschuldet.  Deshalb ist ein Bürgerentscheid nötig, um die Milliardenoper entweder zu stoppen oder demokratisch zu legitimieren. Den Bürgerentscheid wird DIE LINKE 2025 vorantreiben. In der anstehenden Haushaltsberatung werden wir die Finanzierung der Milliardenoper ablehnen."