Portugal statt Zürich: Die Linke fordert die Entkriminalisierung der Drogenpolitik

Pressemitteilung

Die Anzahl der der schwerst Drogenkranken in Düsseldorf wurde von der Drogenhilfe auf um die 4.000 Menschen geschätzt.  Der Umgang mit der offenen Drogenszene ist durch das Aufkommen von Crack noch schwieriger geworden. Jetzt versucht die Stadt in einem Pilotversuch nach Züricher Modell, die offene Drogenszene von öffentlichen Plätzen fernzuhalten.

Ratsmitglied Helmut Born, für Die Linke im städtischen Ausschuss für Gesundheit und Soziales, kritisiert:

„Das Züricher Modell basiert auf der Kombination von Hilfsangeboten mit Repression. Vor allem der Kleinsthandel in Drogenhilfezentren ist ein wesentlicher Bestandteil des Konzepts. Solange dies in Düsseldorf nicht umgesetzt wird und weitere Hilfsangebote ausbleiben, ist zu befürchten, dass nur der repressive Teil des Züricher Konzeptes umgesetzt wird mit der Erwartung, die Drogenkranken aus dem Stadtbild zu entfernen. So wird das Züricher Modell aber nicht greifen.“

Born fordert eine andere Drogenpolitik:

"Portugal ist erfolgreich mit einer Politik, die auf Gesundheitsschutz und Ausstiegshilfe statt auf Kriminalisierung setzt. Den Erfolg bestätigen Studien. Der Ausstieg aus der Sucht ist nämlich einfacher, wenn die Drogenkrankheit nicht von Infektionen und Gefängnisaufenthalten begleitet wird. Auch in Düsseldorf brauchen wir statt mehr Repression Bemühungen um die Entkriminalisierung von Kleinsthandel in den Konsumräumen. Wir brauchen mehr Konsumräume und Hilfsangebote im größeren Innenstadtbereich und auch Drogenkonsumräume nur für Frauen. Schon Jahre vor dem ‚Sicherheitskonzept‘ Sibu gab es dazu klare Wünsche der Träger an die Politik und entsprechende Anträge der Linken; zuletzt in den Haushaltsberatungen 2025."