Sozialticket: Planungen unzureichend

Pressemitteilung

Zur geplanten Einführung eines „Sozialtickets“ auf VRR-Ebene erklärt die stellv. Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE im Rat der Landeshauptstadt Düsseldorf, Angelika Kraft-Dlangamandla:

Das von CDU und Grünen im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr angekündigte Sozialticket droht schon vor seiner Einführung zu einer Mogelpackung zu werden, und zwar aus mehreren Gründen.

Erstens stehen Hartz-IV-BezieherInnen monatlich nur 11,49 Euro für den öffentlichen Nahverkehr zur Verfügung. Ein geplanter Ticketpreis von 20 bis 25 Euro ist vor diesem Hintergrund keineswegs sozial.

Zweitens soll das auch für GeringverdienerInnen geplante Ticket erst ab 9 Uhr gültig sein. Zahlreiche im Niedriglohnsektor Beschäftigte werden das Ticket daher nicht nutzen können, um zu ihrem Arbeitsplatz zu fahren. Doch auch Arzt-, Ämter- und ARGE-Termine werden mit einem 9-Uhr-Ticket kaum einhaltbar sein.

Drittens ist es ein Irrsinn, dass ALG-II-BezieherInnen Jahresabonnements für Sozialtickets abschließen sollen während sie gleichzeitig aufgefordert werden, örtlich flexibel bei der Arbeitssuche zu sein und sie ja möglichst schnell in Arbeit kommen sollen.

Kurzum: wir brauchen ein 10-Euro-Sozialticket, rund um die Uhr und nicht nur als Jahresabo. Alles andere hat den Begriff Sozialticket nicht verdient.