Beratungsstelle für Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter

Gleichstellungsausschuss

Haushaltsantrag  der Fraktion DIE LINKE.Düsseldorf zur Sitzung des Gleichstellungsausschusses am 27.10.2015:  Eine Beratungsstelle speziell für Menschen, die in der Prostitution arbeiten, wird in Düsseldorf eingerichtet. Die erforderlichen Personal- und Sachkosten werden in den Haushalt eingestellt.

Begründung:
Prostitution findet in Düsseldorf auf vielfältige Art und Weise statt: Straßenstrich in der Charlottenstraße, verschiedene Bordelle, aber auch sogenannte Saunaclubs, Escortservices und private Studios. In der Mehrheit sind es Frauen, die als Sexarbeiterinnen tätig sind. Oftmals tragen sie psychische und körperliche Schäden davon.

Am 1. September 2015 berichtete die WZ über die Situation in Düsseldorf. Demnach gehen hier nach offiziellen Zahlen etwa 650 Frauen und Männer der Prostitution an rund 150 Orten nach. Die Dunkelziffer dürfte jedoch um einiges höher liegen. Im Artikel heißt es weiter: „Experten schätzen, dass derzeit etwa 110 Frauen auf den Straßenstrich gehen, davon 70 aus Südosteuropa. Ebenfalls von dort stammen circa 60 männliche Stricher, überwiegend Sinti und Roma, die indes weniger auf der Straße als in Bars unterwegs sind.“  

In der vergangenen Sitzung des Ausschusses für die Gleichstellung von Frauen und Männern wurde ein Bericht von Frau Schmitz und Frau Schubert (SKFM Düsseldorf e. V.) zum Thema  „Straßenprostitution rund um die Charlottenstraße – Bericht aus der Arbeit der Kontakt- und Notschlafstelle Knackpunkt des SKFM Düsseldorf e.V.“ gehalten. Die WZ zitierte am 01. September 2015 die beiden Frauen. 

Der Grad der Verelendung vieler Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter in Düsseldorf sei demnach hoch. Das gelte für die aus Bulgarien und Rumänien stammenden Frauen ebenso wie für die an der Charlottenstraße lange vorherrschende Beschaffungsprostitution von – oft auch minderjährigen – einheimischen Frauen. In Düsseldorf gäbe es zwar vielfältige Hilfsangebote wie Hygiene- und Medizinberatung, heißt es weiterhin. Wünschenswert wäre aus ihrer Sicht allerdings eine eigene Beratungsstelle speziell für Menschen, die in der Prostitution arbeiten. 

Freundliche Grüße    

 

Angelika Kraft-Dlangamandla                Petra Müller-Gehl                     Cornelia Schlemper