Digitalen Unterricht sichern, Infrastruktur und Endgeräte anbieten

Schulausschuss

Haushaltsantrag der Ratsfraktion DIE LINKE Düsseldorf zur Sitzung des Schulausschusses am 25.10.2022 (SCHUA/100/2022):

Die Landeshauptstadt Düsseldorf stellt den Lehrenden an Düsseldorfer Schulen, Berufskollegs und anderen Bildungseinrichtungen Laptops zum Dienstgebrauch zu Verfügung.

Wenigstens bis zur Ausstattung aller Lehrenden mit Dienstlaptops stellt die Stadt an den Bildungseinrichtungen einen öffentlichen WLAN-Zugang zur Verfügung, der von Lehrenden und Schüler:innen für den Unterricht genutzt wird. Die Abschaltung des öffentlichen WLAN erfordert einen gesonderten Beschluss des Schulausschusses.

Für die Administration von WLAN und Endgeräten stellt die Stadt an größeren Bildungseinrichtungen eine IT-Fachkraft vor Ort zur Verfügung. Kleinere Bildungseinrichtungen werden nach einem Schlüssel von 0,2 Fachkraftstellen pro 100 Schüler:innen betreut.

Die nötigen Mittel für die Gerätebeschaffung und Personalstellen werden in den Haushalt eingestellt.

Begründung:
Der Stadtverband Düsseldorf der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat eine Befragung zum Stand der Digitalisierung an knapp 60 städtischen Schulen durchgeführt. Das Ergebnis, welches die GEW Düsseldorf am 19.10.2022 mitteilte, ist ernüchternd. Eine zeitgemäße Ausstattung der Schulen mit interaktiven Smartboards bzw. Beamern kommt trotz Medienentwicklungsplan kaum voran. Schwerwiegender für die tägliche Arbeit sind aber Mängel bei der grundlegenden Ausstattung.

Insbesondere mangelt es an den Düsseldorfer Schulen an digitalen Endgeräten für die tägliche Arbeit der Lehrer:innen und an der Netzwerk-Infrastruktur. Die Lehrer:innen sind aktuell mit Dienst-iPads ausgestattet. Diese Tablets erweisen sich für viele Aufgaben als ungeeignet. Genannt werden u. a. Probleme mit der Anfertigung von Zeugnissen und mangelnde Kompatibilität mit Dokumentformaten.

Im Unterricht an Berufskollegs und Gymnasien stellt sich heraus, dass notwendige Programme nicht eingesetzt werden können. Dies beeinträchtigt die Qualität der Arbeit. Die Bildschirmgröße der iPads ist außerdem für die intensive berufliche Nutzung schlicht unzureichend.

Den Einsatz von privaten Geräten als Ergänzung der Dienst-iPads (Stichwort „Bring-Your-Own-Device“, BYOD) verhindert die Stadt nun zunehmend. An immer mehr Standorten ist nur noch mit städtischen Geräten ein Netzwerk- und damit Internetzugang möglich. Die Argumentation, dass private Geräte aus Datenschutzgründen nicht verwendet werden dürfen, greift nicht: Lehrer:innen speichern auf ihren privaten Geräten keine personenbezogenen Daten; sie stellen ihre privaten Geräte freiwillig zur Verfügung, um eine hohe Unterrichtsqualität zu gewährleisten.

DIE LINKE beantragt deshalb, dass allen Lehrer:innen ein Arbeitsgerät zur Verfügung gestellt wird, das für die tägliche Arbeit wirklich geeignet ist – ein Dienstlaptop. Die Stadt sollte diese Laptops beschaffen, zur Verfügung stellen und administrieren.

Zweitens muss BYOD an Düsseldorfer Schulen wenigstens so lange möglich bleiben, bis alle Lehrer:innen am jeweiligen Standort mit einem geeigneten Dienstlaptop ausgestattet sind. Bevor mit der Abschaltung öffentlicher WLAN-Zugänge an den Schulen begonnen wird, soll der Schulausschuss erneut darüber beraten, ob diese Zugänge tatsächlich nicht mehr benötigt werden.

Drittens muss die Stadt für eine gut funktionierende digitale Infrastruktur sorgen. Dazu gehört die Administration von Netzwerken und Endgeräten. Flächendeckendes WLAN ist die Grundvoraussetzung für digitales Lernen. Knapp die Hälfte der befragten Schulen klagt aber über Probleme mit Zuverlässigkeit, Netzabdeckung und Leistungsfähigkeit des städtischen WLAN. Schüler:innen klagen über nicht funktionierende iPads. Diese werden bisher meist ‚nebenbei‘ von den Lehrer:innen administriert, was zu Lasten der Unterrichtszeit geht.

Freundliche Grüße
Georg Blanchard                Tanja Bernhard                    René Engels


Der Antrag wurde mehrheitlich abgelehnt
Abstimmung: Ja: 6, Nein: 14