Einstellung von Rangern für Düsseldorfer Naturschutzgebiete

Rat
Stadtrat

Haushaltsantrag der Ratsfraktion DIE LINKE. Düsseldorf zur Sitzung des Rates am 16.12.2021 (RAT/626/2021):

In den Haushaltsplan werden Mittel für die Einstellung von Rangern für Düsseldorfer Naturschutzgebiete eingestellt.

Begründung:
Seit 1998 ist „Ranger:in“ ein staatlich anerkannter Beruf. Als Ranger:in versteht man sich als Mittler:in zwischen Mensch und Natur.

Ein Schwerpunkt der Tätigkeiten liegt in der Besucherbetreuung und der Durchführung von Führungen und Bildungsprogrammen. Durch Aufklärung und Öffentlichkeitsarbeit geben Ranger*innen Informationen über die Natur und einem sachgemäßen Umgang an die Besucher*innen. Ein weiterer Teil ihrer Arbeiten sind neben Renaturierungsmaßnahmen auch Monitoring des Gebietes. Dabei werden eventuelle Daten und Proben zur Auswertung und Unterstützung von Forschungsprojekten oder Artenschutzprojekten erfasst.

Ranger:innen haben keine hoheitlichen Befugnisse. Sie dürfen keine Personalien aufnehmen oder gebührenpflichtige Verwarnungen erteilen.

Der präventive Ansatz von Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit von Rangern sensibilisiert Besucher:innen in Naturschutzgebieten. Dadurch kann Schaden der Schutzgebiete von vorne herein abgewendet werden und nutzt Tieren, Pflanzen und auch uns Menschen.

Seit Ausbruch der Pandemie Anfang 2020 hat sich das Freizeitverhalten der Menschen verändert. Statt in die Ferne zu reisen, erholen sich die Menschen regional. Düsseldorfer Einwohner:innen und auch Menschen aus dem Umland entdecken mehr das direkte Grün in der nahen Umgebung.

Dadurch kam es vermehrt zu mehr Menschenansammlungen, erhöhtem Müllaufkommen, Vandalismus, Wegwürfen von Zigarettenkippen bei Trockenheit, Verstößen gegen Natur- und Landschaftsschutzbestimmungen und Lärmstörungen, was der Umwelt und insbesondere den Naturschutzgebieten schadet.

Viele Düsseldorfer Naturschutzgebiete schützen Pflanzen und Tiere, die inzwischen auf der Roten Liste stehen und deren Aussterben bedroht ist. Düsseldorf hat insgesamt 12 Naturschutzgebiete. Diese sind mitunter sehr unterschiedlich, angefangen von den Auenbereichen des Rheins bis hin zu den Mischwäldern im Düsseldorfer Stadtwald. 1.521 Hektar sind in Düsseldorf als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Im Süden sind es sechs Gebiete, die insgesamt 927 Hektar und im Norden sind es weitere sechs Gebiete, die insgesamt 594 Hektar umfassen.

Naturschutzgebiete sind wichtige Lebensräume wildlebender Tiere und Pflanzen sowie landeskundlich, natur- oder erdgeschichtlich interessante Gebiete. Diese Lebensräume sind zu schützen, um die Biologische Vielfalt (Biodiversität) zu erhalten. Dennoch sind die Naturschutzgebiete in Düsseldorf kein abgeschlossener Raum, sondern stehen dem Bürger als wertvoller und naturbelassener Erholungsraum zur Verfügung.

Die Stadt möchte einen respektvollen Umgang mit der Natur und appelliert an ein rücksichtsvolles „Miteinander in Natur und Landschaft“. Dieser Apell mit seinen Verhaltensregeln auf der Internetseite der Stadt erlangt leider nicht die erforderliche Wirkung. Immer mehr ist zu verzeichnen, dass umweltgerechtes Verhalten nicht bekannt ist, oder ignoriert wird. So ist für die zunehmende Erholungsnutzung der Naturschutzgebiete vor allen Dingen Bildung von Nöten, um viele Nutzer*innen vor Ort aufzuzeigen, wie richtiges Verhalten in Naturschutzgebieten ist.

Mit freundlichen Grüßen
Anja Vorspel              Marcus Flemming


Der Antrag wurde mehrheitlich abgelehnt.