Erhöhung der Honorare für Dozierendentätigkeiten an der VHS

Rat

Haushaltsantrag der Ratsfraktion DIE LINKE Düsseldorf zur Sitzung des Rates am 16.12.2021 (RAT/634/2021):

Der Rat der Landeshauptstadt Düsseldorf folgt der Empfehlung des Kuratoriums der VHS und erhöht die Honorare der Dozierenden schrittweise bis zum Jahr 2024 auf den Betrag von 41 Euro pro Unterrichtsstunde. Die erforderlichen Mittel werden in den Haushalt eingestellt und die Honorar- Richtlinien entsprechend geändert.

Begründung:
Die Volkshochschule ist die größte staatlich anerkannte und geförderte Weiterbildungsanbieterin in Düsseldorf. Dort nehmen jährlich Tausende Menschen Weiterbildungsangebote wahr. Dabei ist eine lebensbegleitende Bildung für alle der Anspruch einer Bildungseinrichtung in öffentlicher Verantwortung.

Um diesem Anspruch gerecht zu werden, bedarf es Lehrkräfte, die die Weiterbildung für alle in unterschiedlichen Bereichen anbieten und möglich machen. Für die VHS arbeiten rund 900 Dozierende. Seit Jahren kämpfen sie für eine Erhöhung ihrer Stundenhonorare; immer wieder kritisiert die GEW die Untätigkeit der Verwaltung. Im Herbst 2019 wurde im Stadtrat eine Erhöhung der Honorare für Dozierendentätigkeiten von 24 auf 30 Euro die Stunde beschlossen. Um aber auf einen Stundenlohn zu kommen, welcher der Bedeutung der Lehrtätigkeit gerecht wird bedarf es durchaus mehr.

Am 22.November 2021 wandte sich der Stadtverband Düsseldorf der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in einem offenen Brief an die Ratsmitglieder und den Oberbürgermeister. Der Brief schildert die aktuelle Situation: "Denn obwohl das Kuratorium der VHS in seiner Sitzung am 11.06.2021 dem Antrag der Dozierenden auf jährliche Erhöhung des Honorars um 2,75 € pro Jahr bis 2024 auf den Betrag von 41 € pro Unterrichtsstunde zustimmte und die genannte Regelung befürwortet, sieht die Verwaltung hierfür keine realistische Möglichkeit".

Weiter heißt es in dem Brief: "Gleichzeitig bleibt in der Vorlage der Verwaltung nicht unerwähnt, dass Integrationskurse, die an der VHS stattfinden, aber in die Verantwortung des Bundesministeriums fallen, mit eben diesem Betrag von 41 € vergütet werden – wenn auch aus Mitteln des Bundes. Es besteht also nach wie vor ein deutlicher Unterschied zwischen der Vergütung einer Dozentin, die an der VHS im Auftrag des Bundesministeriums unterrichtet, und einem Dozenten, der die gleiche Tätigkeit im Auftrag der Stadt Düsseldorf ausübt."

Ein weiterer Umstand, der die finanzielle Situation der Lehrkräfte verschlechtert, ist die hohe Inflationsrate. Im November 2021 stiegen die Verbraucherpreise in Deutschland gegenüber dem Vorjahresmonat um 5,2 Prozent. Eine höhere Inflationsrate gab es zuletzt vor fast 30 Jahren, als die Preise im Juni 1992 um 5,8 Prozent gestiegen sind (vgl. statista.com).

Die Bildungsangebote der VHS sind für unsere Stadtgesellschaft von enormer Bedeutung und die Erhöhung der Honorare zwingend geboten.

Mit freundlichen Grüßen
Helmut Born                 Marcus Flemming


Der Antrag wurde mehrheitlich abgelehnt.