Förderung von Zisternen zur Regenwasserspeicherung von öffentlichen Gebäuden und Privateigentümern

Ausschuss für Umwelt-, Klima- und Verbraucherschutz

Antrag der Ratsfraktion DIE LINKE. Düsseldorf zur Sitzung des Umweltausschusses am 26.08.2021:

Der Umweltausschuss beauftragt die Verwaltung, eine Förderrichtlinie zu erarbeiten, wie Zisternen als Regenwasserspeicherung in öffentlichen und privaten Gebäuden von Privateigentümer:innen gefördert werden können.

Begründung:
Das Thema Wasser hat nach den verheerenden Überflutungen im Sommer auch in NRW endlich den Kreis der Umweltschützer verlassen und ist auch bei der Bevölkerung angekommen.

Aber ohne Wasser kein Leben. Ganz einfach. Zu viel Wasser ist allerdings auch nicht gut, das haben wir beim Starkregen im Sommer gelernt.

Die Hochwasserkatastrophe hat Handlungsbedarf aufgezeigt. Auch in Düsseldorf sind in diesem Sommer zahlreiche Keller vom Regen vollgelaufen. Wir als Stadtgemeinde müssen mit jeder Entscheidung das Wasser und das Klima mitberücksichtigen. Denn ohne Klimaschutz wird sich das Wasserproblem massiv verschärfen.

Bei Starkregen ist die Kanalisation extrem überlastet, so dass es zu katastrophalen Überschwemmungen kommt.

Trotzdem sinken unsere Grundwasserspiegel, denn Regenwasser wird über die Dachflächen, Straßen und versiegelte Flächen schnell über die Kanalisation abgeleitet. Es steht somit nicht mehr für eine Versickerung und Grundwasser- Neubildung zur Verfügung.

Eine Förderung und der Bau von Zisternen ist der erste Schritt in die richtige Richtung. Man kann in Bebauungspläne eine Menge Vorgaben machen, angefangen bei Stellplätzen und Baulinien bis hin zu Dachformen. Warum nicht auch für den Bau von Zisternen und Regenwasserversickerung.

Die Starkregen-Szenarien der vergangenen Jahre zeigen uns, dass wir die Infrastruktur auf eine neue Wetter-Dynamik einstellen müssen. Die alternde Infrastruktur muss in den nächsten Jahren zukunftssicher umgebaut werden.

Es ist davon auszugehen, dass die Wetter-Ausschläge extremer werden. Wie Starke, langanhaltende Niederschläge lassen, die kleineren Bäche und Flüsse schnell anschwellen. Trocken und Hitzeperioden werden länger und anhaltend. Dabei trägt jeder Kubikmeter Wasser, der nicht über die Kanalisation in die Flüsse eingeleitet wird, zur Abflachung von Hochwasserwellen bei.

Bislang sind städtische Bereiche – auch in Düsseldorf - hochverdichtet, das Regenwasser kann auf Dächern, Straßen und Plätzen nicht versickern. Stattdessen fließt es größtenteils in die Kanalisation, die jedoch überwiegend auf Abwasser ausgelegt und bei Starkregen schnell überlastet ist. Das Ergebnis sind überschwemmte Straßen und überflutete Keller.

Auch für Trockenperioden ist es ungünstig, das Regenwasser in die Kanalisation einzuleiten. In der Natur ist die Wasserbilanz ausgeglichen – im Wald versickern 50 Prozent des Regens, nur fünf Prozent des Wassers fließen ab. In einem Industriegebiet liegt der Versickerungsanteil lediglich bei 20 Prozent, während 60 Prozent des Wassers in die Kanalisation fließen.

Durch den Bau von Zisternen kann ein Teil des Niederschlagswassers aufgefangen und später für die Bewässerung von Grünanlagen, Parks oder Biotopen genutzt werden.

Bei starken Sommergewittern nach längeren Trockenphasen werden mit den großen Regenmengen zuerst die Zisternen wieder aufgefüllt, bevor das restliche Regenwasser mit zeitlicher Verzögerung in den Kanal und die Vorfluter eingeleitet wird. Dieser Vorgang führt zu einer geringeren Überlastung der Entwässerungskanäle bei Starkregenereignissen. Das kann zu einer Reduzierung von vollgelaufenen Kellern und übergelaufenen Gewässern beitragen.

Der Einbau einer Regenwasserzisterne kann auch den Einwohner:innen ermöglichen, Regenwasser zu speichern. Die Nutzung von Regenwasser zur Gartenbewässerung trägt auch außerhalb von Notstandsphasen zur Einsparung von kostbarem Trinkwasser bei.

Die Maßnahmen, die unsere Städte resilienter gegen den Klimawandel machen, haben einen entscheidenden Vorteil – sie machen sie auch lebenswerter.

Mit freundlichen Grüßen
Heidemarie Behrens               Rita Kiwitt               Dominik Dörr


Der Antrag wurde zurückgezogen. Die Verwaltung wird gebeten, in der Sondersitzung zu diesem Thema zu berichten.