Gezielte Förderung von Frauen und Mädchen im Bereich Rock-/ Popmusik

Kulturausschuss

Haushaltsantrag der Fraktion DIE LINKE.Düsseldorf zur Sitzung des Kulturausschusses am 14.11.2019:

Der Kulturausschuss beschließt den Etat für den jährlich vergebenen Preis Bandprofessionalisierung der Stadt Düsseldorf zu erhöhen, um einen zweiten Preis im Bereich der Bandförderung nur für Frauen/ Mädchen einzuführen.

Begründung:
Seit 2011 fördert die Stadt Düsseldorf  talentierte MusikerInnen und Bands im Rock- /Popbereich. Durch diesen Preis sollen über einen Zeitraum von einem Jahr talentierte Musikerinnen und Bands professionalisiert werden. Die Maßnahmen werden den individuellen Bedürfnissen der Bands abgepasst. 10.000,- € stehen dafür zur Verfügung sowie 2.500,- € für die Betreuung der Bands.

Eine weltweite Statistik über das Geschlechterverhältnis in der Rock-/Popmusik wird jedes Jahr von dem Verband Women in Music erstellt. Nur 12 Prozent der Songwriter und 22 Prozent aller Liedperformer der 600 bekanntesten Lieder in den Jahren 2012 bis 2017 waren Frauen.

In Deutschland wurde 2015 der Verband „Musik Industry Women“ (VUT) ins Leben gerufen, weil auch in Deutschland die Frauen in der Musikwirtschaft eklatant unterrepräsentiert sind.

Nur 7,4 Prozent der mehr als tausend Musikunternehmen in Deutschland werden von Frauen geführt. Der Vorstand des Bundesverbandes Musikindustrie besteht aus fünf Männern. Die GEMA hat mit dem Bayrischen Rundfunk  zwischen 2001 und 2016 Daten analysiert, welche Lieder die meisten Gewinne einfuhren. Davon hatten 9248 männliche Interpreten und 1191 weiblich Interpretinnen. Das Gender Gap spiegelt sich auch durchgehend bei Festivals, Preisverleihungen, Charts wieder.

Mit dem Förderpreis zur Bandprofessionalisierung wurden seit 2011 zehn Bands gefördert. Bis auf zwei Sängerinnen waren alle geförderten Interpreten männlich.  Die Förderung zur Bandprofessionalisierung ging zu 96,3 Prozent an Männer (53 Musiker) und zu 3,6 Prozent an Frauen (2 Musikerinnen).  Hier liegen aktuell noch Teilhabebarrieren vor. Diese gilt es gezielt abzubauen. 

Freundliche Grüße
 

Peter-Ulrich Peters                      Daniela Dauner                         Olaf Nordsieck