Impfstrategie in den besonders benachteiligten Düsseldorfer Stadtbezirken

Ausschuss für Gesundheit und Soziales
Ausschuss für Gesundheit und Soziales

Anfrage der Ratsfraktion DIE LINKE zur Sitzung des Ausschusses für Gesundheit und Soziales am 09.06.2021:

In Städten wie Duisburg und Köln laufen seit einigen Tagen große Impfkam- pagnen an, die von Anwohnerinnen und Anwohnern intensiv genutzt werden (siehe u.a. Bericht in der Rheinischen Post vom 24. Mai 2021). Im sogenannten „Corona-Update“ der Stadtverwaltung am 19. Mai 2021 wurde berichtet, dass die Stadt Düsseldorf vom Land Nordrhein-Westfalen, trotz des Interesses seitens der Stadt, keine zusätzlichen Impfdosen für besonders betroffene Stadtbezirke erhalten wird. Die Impfdosen wären laut der Stadtverwaltung auf acht Stadtteile verteilt worden, in denen die Corona-Inzidenzen und die Besiedelung besonders hoch sind – darunter Eller, Flingern, Holthausen, Lierenfeld und Oberbilk.

Aufgrund verschiedener Hindernisse, unter anderem erschwertem Zugang zu technischen Geräten, um beispielsweise im Internet einen Impftermin zu buchen, fehlender Anbindung an einen Hausarzt im Viertel oder Sprachbarrieren, muss die Stadt Düsseldorf nach Auffassung der Ratsfraktion DIE LINKE mög- lichst viel Unterstützung leisten, damit alle Menschen jetzt einen niedrigschwel- ligen Zugang zu einer Corona-Schutzimpfung erhalten.

DIE LINKE Ratsfraktion Düsseldorf fragt an:

  1. Wie viele niedergelassene Hausarztpraxen in den acht Stadtteilen bieten eine Covid-19 Impfung an? Bitte nach Stadtteil aufschlüsseln.
     
  2. Wie viele Einwohnerinnen und Einwohner wurden bereits geimpft? Bitte nach Stadtteil, absoluten und prozentualen Zahlen aufschlüsseln.
     
  3. Welche zusätzlichen Maßnahmen werden nach der Absage durch das Land ergriffen, um möglichst schnell Schutzimpfungen in den acht Stadtteilen anbieten zu können (z.B. wie das in Ruhrgebietsstädten wie Essen, Herne oder Gelsenkirchen erfolgreiche, mehr- sprachige Kommunikationskonzept)?

Mit freundlichen Grüßen
Helmut Born               Jost Guido Freese                     Cornelia Schlemper


Antwort der Verwaltung durch die Beigeordnete Stulgies:

Zu Frage 1 und 2:
Dem Gesundheitsamt der Landeshauptstadt Düsseldorf ist nicht bekannt, wie viele niedergelassene Hausarztpraxen in den acht Stadtteilen Covid-19 Impfungen anbieten. Die Anfrage wurde an die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein weitergegeben. Eine Rückmeldung steht aufgrund der Kürze der Zeit noch aus und wird nach Erhalt nachgereicht.

Die Anzahl erfolgter Impfungen aufgeschlüsselt nach Stadtteilen wird nicht erhoben. Die Statistik stellt nur auf die Gesamtzahl aller in Düsseldorf Geimpften ab, unterteilt in Erst – und Zweitimpfung. Danach wurden in Düsseldorf bislang 296.757 Erst- und 132.765 Zweitimpfungen vorgenommen. Eine darüberhinausgehende Differenzierung, z.B. nach Wohnort der Geimpften erfolgt nicht. Über die Zahlen aller in Düsseldorf Geimpften wird der Ausschuss für Gesundheit und Soziales regelmäßig im Rahmen des Sachstandsberichts zu Corona informiert. Darüber hinaus werden die Zahlen auch im Internet unter www.corona.duesseldorf.de tagesaktuell veröffentlicht.

Zu Frage 3:
Nach der Absage des Landes, dass der Landeshauptstadt Düsseldorf kein Impfstoff für Impfungen in besonders benachteiligten Stadtteilen zur Verfügung gestellt wird, sind aktuell keine zusätzlichen Maßnahmen in Planung.