Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft

Kulturausschuss

Anfrage der Fraktion DIE LINKE.Düsseldorf zur Sitzung des Kulturausschusses am 18. Januar 2018:

Im September 2015 wurde das Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft (KomKuk) gegründet. Dafür wechselte extra ein Mitarbeiter des Kulturamtes in das Wirtschaftsförderungsamt. Das KomKuk sollte unter anderem Künstlerinnen, Künstler und Kulturprojekte administrativ und konzeptionell unterstützen. Insbesondere sollte eine Unterstützung bei der Genehmigungen und Kommunikation mit entsprechenden Ämtern erfolgen.

Auf der Internetseite des KomKuk werden die verschiedenen Aufgabenbereiche wie folgt dargestellt:

  • Servicestelle: Bietet „Fast-Track“ bei Start-up-, Gründungs- und Fördermittelberatung, Qualifizierung, Genehmigungsverfahren und Immobilienvermittlung
  • Kommunikator: Fördert und vernetzt die Kreativbranchen innerhalb der Stadt, regional, national und international. Macht die Stärke des Kreativstandortes Düsseldorf sichtbar.
  • Inkubator: Befördert kreative Prozesse und unterstützt bei der Entwicklung neuer Veranstaltungsformate.
     

 DIE LINKE Ratsfraktion Düsseldorf fragt an:

  1. Wie wurde das KomKuk in der Düsseldorfer Kunst- und Kreativszene bekannt gemacht?
     
  2. Wie viele Künstlerinnen und Künstler wurden seit Gründung des KomKuk beraten (aufgeschlüsselt nach Jahr und Kunstrichtung)?
     
  3. Wie viele Kunst- und Kulturprojekte konnten mit Unterstützung des KomKuk realisiert werden (aufgeschlüsselt nach Jahr und Kunstrichtung)?

Mit freundlichen Grüßen
 

Peter Ulrich Peters                  Daniela Dauner                          Olaf  Nordsieck

 

Antwort der Verwaltung am 08.03.2018 (Beigeordneter Hans-Georg Lohe)

zu Frage 1: Das KomKuK wird über die Internetpräsenz der Landeshauptstadt Düsseldorf www.duesseldorf.de, eigene Publikationen, Präsenz in Fremdpublikationen, diverse Veranstaltungsformate (eigene Veranstaltungen, Partner bei Fremdveranstaltungen) sowie eine kontinuierliche Pressearbeit bekannt gemacht.
Im ersten Quartal 2018 wird zudem die Kommunikation über Social Media ausgebaut, ein eigener facebook-Kanal ist in Vorbereitung. Neben diesen Mitteln ist die Netzwerkarbeit entscheidend für die Bekanntheit des KomKuK. Infolgedessen wurde von Anfang an die direkte, persönliche Vernetzung mit den Akteuren der Kultur- und Kreativwirtschaft in Düsseldorf und darüber hinaus gesucht. Dies geschah durch eine aktive Kontaktaufnahme sowie die Organisation und Durchführung von diversen Gesprächsrunden mit Multiplikatoren und Entscheidern aus den unterschiedlichen Teilmärkten der Kultur- & Kreativwirtschaft.
Des Weiteren hat sich insbesondere die persönliche Präsenz auf den Veranstaltungen der Kultur- und Kreativszene als wichtiges Mittel zur Bewerbung der Angebote des KomKuK bewährt. 2017 nahmen Vertreter des KomKuK an mehr als 200 Veranstaltungen teil - vorwiegend in Düsseldorf, aber auch in anderen Städten im In- und Ausland. Als weiteres, effizientes Mittel zur Steigerung der Bekanntheit hat sich die Koordination und Zusammenarbeit mit anderen Beratungseinrichtungen im Bereich der Kultur- & Kreativwirtschaft erwiesen. Abgesehen von der Kulturverwaltung, mit der das KomKuK in einem regelmäßigen Austausch über Anfragen, Projekte und Veranstaltungen steht, zählen auch verschiedene Ressorts in Ministerien des Landes NRW sowie Hochschulen, Verbände und Kammern zu den Netzwerkpartnern des KomKuK.

zu Frage 2: Die Angebote des KomKuK stehen grundsätzlich allen Akteuren der Kultur- und Kreativwirtschaft zur Verfügung. Eine Unterteilung zwischen Künstlern/Nicht-Künstlern bzw. den unterschiedlichen Sparten wird nicht vorgenommen. Beratungen erfolgen in vielerlei Form, ausgehend von Anfragen per E-Mail oder Telefon (häufigster Fall), auf Vermittlung anderer Verwaltungsstellen oder externer Partner, im Rahmen von Formaten wie der „Sprechstunde Kreativwirtschaft“ oder auch spontan, zum Beispiel am Rande von eigenen oder Fremdveranstaltungen. Je nach Problemstellung berät das KomKuK lösungsorientiert oder vermittelt ggf. gezielt weiter. Die Anzahl der beratenen Künstlerinnen und Künstler wurde bisher nicht erfasst.

zu Frage 3: Art und Umfang der KomKuK-Unterstützung gestalten sich in Abhängigkeit von dem jeweilig geplanten Projekt. Das Spektrum reicht von recht einfachen Anfragen nach einem konkreten Ansprechpartner über Anliegen im Immobilienbereich (Suche nach Veranstaltungsräumen, Arbeitsräumen und Flächen, Beratungsbedarf zu Auflagen und Genehmigungen, Lärmschutz, Nutzung öffentlicher Flächen etc.) bis hin zu organisatorischen, unternehmerischen und auch finanziellen Themen (Förderung, Sponsoring, Kooperationen). Eine quantitative Erfassung wurde nicht vorgenommen.
Zur Verdeutlichung der Bandbreite der KomKuK-Aktivitäten seien hier exemplarisch einige Beispiele für Unterstützungen im Bereich Kunst- und Kulturprojekte aus den letzten beiden Jahren aufgeführt:

  • Suche nach Räumlichkeiten: Das KomKuK berät und unterstützt fortlaufend diverse Projekte bei der Raumsuche, primär im Bereich der Zwischennutzung und kurzfristige / kurzzeitige Nutzungskonzepte. Exemplarisch seien hier der Verein Damen und Herren e.V., die zakk gGmbH, MAP Markus Ambach Projekte sowie Galerien, Performance-Künstler und diverse Studierende und Absolventen vor allem der Hochschule Düsseldorf und der Kunstakademie genannt.
     
  • Zwischennutzung Kassenhalle der alten Kämmerei u.a. im Rahmen des Asphalt-Festivals (Juli 2017) und als Ausstellungsfläche für die Kunstausstellung "Art Carousel" (Dezember 2017). Aktuell, im Januar 2018, wird die ehemalige Kassenhalle vom Künstlerverein PADE e.V. für eine performative Ausstellung genutzt. Für Februar 2018 ist eine Ausstellung photographischer Arbeiten im Rahmen des Duesseldorf Photo in
    Vorbereitung.
     
  • Wandmalprojekt "Mural": Gestaltung einer Hauswand an der Kavalleriestraße 66 durch Kamil Kusko, einem polnischen Künstler im Rahmen von "TRIANGEL", einem gemeinsamen Projekt des Vereins der Düsseldorfer Künstler (VdDK, 1844), der SITTart Galerie, dem Polnischen Institut Düsseldorf und dem Kulturforum Alte Post Neuss.
     
  • #Hashtag-Reihe im postPost Grand Central: Im Rahmen einer Kooperation konnten lokale Akteure der Kultur- und Kreativwirtschaft wöchentlich einen Raum des Zwischennutzungs-Projektes mietfrei nutzen, um sich öffentlich zu präsentieren. Im Jahr 2017 haben etwa 40 Projekte vornehmlich aus den Bereichen Musik, Film, Literatur, Tanz und Design das Angebot genutzt.
     
  • Ausstellung „Strauss ist raus“ des Verein 701 e.V.: Der Verein wurde vom KomKuK im Vorfeld der Ausstellung intensiv bei der Durchführung der notwendigen Genehmigungsverfahren für die Zwischennutzung eines Ladenlokals auf der Friedrichstraße beraten und begleitet.