Psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen im Rahmen der Corona-Pandemie

Jugendhilfeausschuss

Antrag der Ratsfraktion DIE LINKE. Düsseldorf zur Sitzung des Jugendhilfeausschusses am 09.02.2022 (JHA/014/2022):

Der Jugendhilfeausschuss lädt die Fachstelle zur Stärkung der psychischen Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen sowie weitere entsprechende Fach- und Beratungsstellen von freien Trägern in Düsseldorf zum Thema „Psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen im Rahmen der Corona-Pandemie“ zu seiner nächsten Sitzung ein.

Begründung:
Zur Sitzung des Jugendhilfeausschusses am 24. November 2021 wurde von einer Jugendbefragung, durchgeführt vom Jugendrat der Landeshauptstadt Düsseldorf, berichtet. Die Befragung fand zu den Themen Homeschooling und Corona statt und ergab, dass einige Jugendliche angegeben hatten, sich depressiv zu fühlen.

Die britische Kinderrechtsorganisation „Save the Children“ veröffentlichte anlässlich des Welttags der psychischen Gesundheit am 10. Oktober 2021 eine Analyse, die auf Daten des „Oxford COVID-19 Government Response Tracker“ basiert. Diese hat ergeben, dass weltweit ein besorgniserregender Zuwachs an Fällen von Depressionen, Angstzuständen, Einsamkeit und auch Selbstgefährdung bei Kindern durch den Corona-Lockdown zu beobachten ist. Zusätzlich blieben laut „Save the Children“ in Industrieländern aufgrund fehlender Investitionen in die Gesundheitsversorgung bis zu 50 Prozent der psychischen Erkrankungen unbehandelt.

Bereits früher warnten die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) und der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) schlägt Alarm. In den Jahren 2020 und 2021 konnten viele Kinder- und Jugendpsychiatrien in Seite 2 Deutschland durch Überlastung gar keine gefährdeten Kinder und Jugendlichen mehr aufnehmen. Da auch in diesem Jahr ein Ende der pandemiebedingten Einschränkungen für Kinder und Jugendliche noch nicht in Sicht ist, liegt es für die Ratsfraktion DIE LINKE nahe, dass der Jugendhilfeausschuss dringend einen Bericht der jugendpsychiatrischen Fachstellen hören und über ggf. weitere nötige Maßnahmen beraten sollte.

Mit freundlichen Grüßen

Lukas Reichert             Jacqueline Kiefer

Der Antrag wurde so beschlossen.