Sachstand der Standortprüfung für weitere legale Graffiti-Flächen

Kulturausschuss

Anfrage der Fraktion DIE LINKE.Düsseldorf zur Sitzung des Kulturausschusses am 05. Oktober 2017:

Die einst öffentlich weit verbreitete Meinung, Graffiti im Stadtbild sei das Ergebnis willkürlicher Schmierereien, ist längst überholt. Graffiti hat sich mittlerweile als anerkannte Kunstrichtung etabliert. 

Im gesamten Düsseldorfer Stadtgebiet gibt es bisher jedoch nur eine Graffiti-Fläche, auf der sich Künstlerinnen und Künstler legal entfalten können. Diese „Hall of Fame“ befindet sich an der Unterführung des S-Bahnhofs Eller, Vennhauser Allee. Andere Städte bekennen sich klar zur kulturellen Vielfalt und Aufgeschlossenheit und geben der Graffiti-Kunst mehr Raum, beispielsweise die Stadt Wien. Die „WienerWand“ bietet Künstlerinnen und Künstlern legale, über das gesamte Stadtgebiet verteilte Flächen an, die besonders gekennzeichnet sind. 

Um die Integration künstlerischen Potentials in das Düsseldorfer Stadtbild voranzubringen und sich eindeutig gegen Kriminalisierung der Graffiti-Kunstschaffenden zu positionieren, beantragte DIE LINKE Ratsfraktion in der Maisitzung des Kulturausschusses die Prüfung von Standorten im Düsseldorfer Stadtgebiet, an denen weitere legale Graffiti-Flächen eingerichtet werden können. Dieser Antrag wurde im Kulturausschuss angenommen. 

DIE LINKE Ratsfraktion Düsseldorf fragt an: 

  1. Wie ist der aktuelle Stand der Prüfung zur Einrichtung weiterer legaler Graffiti-Flächen und welche konkreten Schritte wurden auf Seiten der Verwaltung bisher eingeleitet?
     
  2. Zu welchen Ergebnissen hat die Prüfung zur Einrichtung weiterer legaler Graffiti-Flächen bisher geführt?
     
  3. Wann ist mit der Vorstellung der Ergebnisse im Kulturausschuss zu rechnen?

Mit freundlichen Grüßen   
 

Peter Ulrich Peters                             Daniela Dauner                                  Olaf  Nordsieck        

 

Antwort der Verwaltung am 05.10.2017 (Beigeordneter Hans-Georg Lohe):

Fragen 1 bis 3 werden im Zusammenhang beantwortet.
Ein gemeinsames Gespräch zwischen Kulturverwaltung und dem Verbunt e.V., der
die „Hall of Fame“ in Eller betreibt und dem z.B. die Majo Brothers angehören, am
14.06.2017 hat ergeben, dass es aktuell an freien Gestaltungsflächen für Graffiti in
der Stadt Düsseldorf fehlt. Der Verbunt e.V. weist auf verschiedene Hindernisse im
innerstädtischen Bereich wie beispielsweise nahe Wohngebiete, Geruchsbelästigung,
Einschränkungen durch Bürgersteige, Radwege und den ruhenden Verkehr
hin, die eine Nutzung der wenigen, freien Flächen unmöglich macht. Die Kulturverwaltung
hat den Verbunt e.V. daraufhin gebeten, Vorschläge zu formulieren.
In seinem Antwortschreiben vom 11.07.2017 (Eingang 14.08.2017) schlägt Verbunt
e.V. eine konkrete Wand in Düsseldorf-Hamm als mögliche Gestaltungsfläche vor.
Ferner wird die Schaffung eines Lackparks, d.h. die Aufstellung von
Betonwänden, deren Gestaltung zur freien Verfügung stehen, angeregt.
Um dem Kulturausschuss Ergebnisse vorstellen zu können, sind noch weitere Recherchen
und Prüfungen notwendig. Hierzu wird die Verwaltung den Kontakt zum
Verein Verbunt e.V. halten und diesen gegebenenfalls damit beauftragen. Vorstellbar
ist in diesem Zusammenhang auch ein Workshop mit entsprechenden Fachämtern
und Vertretern der Szene.