Situation der Gesundheits-und Förderangebote in den Düsseldorfer Kindertagesstätten

Jugendhilfeausschuss

Anfrage der Ratsfraktion DIE LINKE zur Sitzung des Jugendhilfeausschusses am 13. April 2021:

Die Kinderbetreuung wird in der Corona-Pandemie seit über einem Jahr vor besondere Herausforderungen gestellt. Die meisten Kindertagesstätten konnten nach dem Betretungsverbot ab Mitte 2020 zumindest wieder in einen eingeschränkten Regelbetrieb übergehen. Der Übergang in den normalen Regelbetrieb lässt sich derzeit, auch aufgrund der Häufung von Ansteckungs-fällen mit Corona-Mutationen, nicht absehen. Besonders Förderungsangebote für kleine Kinder sind ohne persönlichen Kontakt kaum umzusetzen. Gleichzeitig muss dem Schutz der Beschäftigten und der Kinder vor einer Corona-Infektion Priorität eingeräumt werden.

Aus diesemGrund fragen wir an:

  1. Welche Frühförderungs-, Therapie-oder Gesundheitsangebote können in welchen Düsseldorfer Kindertagesstätten derzeit nicht angeboten werden und warum nicht?
     
  2. Gibt es Alternativangebote für Kinder, in deren Kindertagesstätten die Gesundheits-und Frühförderangebote nicht stattfinden können?
     
  3. Wie werden die Eltern der Kinder über mögliche Alternativangebote informiert?


Mit freundlichen Grüßen

Lukas Reichert                    Jacqueline Kiefer

 

Antwort der Verwaltung durch Stadtdirektor Hintzsche:

Zu Frage 1:
Die Aufrechterhaltung der Frühförderungs-, Therapie-und Gesundheitsangebote in den Düsseldorfer Kindertagesstätten ist ein wichtiges Anliegen aller Träger. Aufgrund der aktuellen Pandemielage und der entsprechenden Regelungen zur Vermeidung der Verbreitung des SARS-Cov-2 Erregers, war und ist eine flächendeckende Angebotsversorgung aber nicht immer möglich.
Abhängig von den Gegebenheiten in jeder einzelnen Kindertagesstätte kommt es daher aktuell zum Teil zu Einschränkungen bei diesen Angeboten. Die Gründe hierfür sind vielfältig.

In den städtischen Förderzentren erfolgt eine annähernd vollständige Fortführung der Frühförderungsangebotein den eigenen Räumen.Im Hinblick auf denbesonderen Schutzbedarf von Kindern mit umfassenden Vorerkrankungen (Hochrisikogruppe oh-ne Impfschutz)und zur Vermeidung neuer Infektionsketten wurde auf die Frühförderung in den Räumlichkeiten anderer Kitas in der Vergangenheit verzichtet.

Eine vorsichtige Öffnung der Frühförderungsangebote des Förderungszentrums in die städtischen Kitas hinein ist, sofern es das Infektionsgeschehen zulässt, mit Ende der Osterferien geplant.

In den Kindertagesstätten der freien Träger zeichnet sich ein diverses Bild ab. Zum Teil können die Angebote in vollem Umfang in den einzelnen Kitas unter Einhaltung der allgemeinen Hygienevorgaben sichergestellt werden. Es gibt allerdings auch Einschränkungen aufgrund bestehender Elternwünsche oder auch, weil kooperierende Therapeut*innenaufgrund der Pandemielage ihr Angebot nicht oder nicht mehr vollständig aufrechterhalten können.

Zu Frage 2:
Die Förderangebote in den Räumlichkeiten der städtischen Frühförderzentren erfolgen vollumfänglich.

In anderen Kindertagesstätten haben kooperierende Therapiepraxen die Angebote zum Teil in ihren eigenen Räumlichkeiten sichergestellt.

Bestehende Angebote, die nicht im gewohnten Umfang genutzt werden konnten, können nur zum Teil, wie beispielsweise in der Erziehungsberatung, im digitalen Rahmen durchgeführt werden.

Darüber hinaus gab und gibt es sowohl in den städtischen als auch den Kitas freier Träger einen engen Kontakt mit den Sorgeberechtigten und den betreuenden Kitas.

Neben der grundsätzlichen Aufgabe der Gesundheitsförderung im Kitaalltag durch vielfältige Maßnahmen und Angebote der Pädagog*innen (Bewegungsangebote, Hygienebegleitung, Ernährungsthemen etc.), hält der Bereich Prävention und Gesundheitsförderung Kariesprophylaxe im Gesundheitsamt seit Pandemiebeginn einen regelmäßigen Kontakt mit den Sorgeberechtigten über Elternbriefe, die er über die Kitas in die Verteilung gibt.

Zu Frage3:
Der Austausch zwischen Sorgeberechtigten, Kitas und Therapeut*innen ist digital und bei Bedarf auch persönlich in den Kitas sichergestellt.

Seitens der betreuenden Pädagog*innen und/oder Therapeut*innen wird der Kontakt zu den Sorgeberechtigten nachhaltig sichergestelltund das weitere Vorgehen im Rahmen der stattfindenden Gespräche unter Beachtung der Interessen der Kinder abgestimmt.