Umrüstung aller Gaslaternen auf LED- Beleuchtung

Rat
Stadtrat

Antrag der Ratsfraktion DIE LINKE. Düsseldorf zur Sitzung des Rates am 08.09.2022 (RAT/333/2022):

Der Rat beauftragt die Verwaltung, die Umstellung sämtlicher Gaslaternen in Düsseldorf auf LED-Beleuchtung zu prüfen und den zuständigen Gremien des Rates das Ergebnis bis zum 31.03.2023 vorzulegen. Während der Prüfung sind alle Umrüstungsmaßnahmen der Gaslaternen von L-Gas auf H-Gas auszusetzen. Die Finanzierung soll nach Möglichkeit aus den bisher für Sanierung und Betrieb der Gaslaternen vorgesehenen Mittel erfolgen; Mehrkosten sind aus dem Klimaschutzfonds zu tragen.

Begründung:
Noch im Mai 2020 hat der Düsseldorfer Stadtrat den Masterplan „Energieeffiziente und historische Straßenbeleuchtung” beschlossen, der die Erhaltung von bis zu 9.850 dieser ineffizienten und lichtschwachen Großverbraucher vorsieht.

Diese Entscheidung des Rates zum Weiterbetrieb von beinahe 10.000 Gaslaternen muss heute, angesichts der dramatischen Folgen des Klimawandels und des Wirtschaftskriegs mit Russland, neu bewertet werden.

Das Gas für den Betrieb von aktuell noch 14.000 Gaslaternen kostete die Stadt Düsseldorf im Jahr 2021 3,7 Millionen Euro. Der Betrieb derselben Zahl an LED-Laternen hätte lediglich 0,3 Millionen Euro gekostet, so die Stadtverwaltung. Für das laufende Jahr werden für die Laternen Gas-Kosten von deutlich mehr als 4,53 Millionen Euro erwartet – hinzu kommen noch die Gasspeicherumlage und Gasbeschaffungsumlage der Bundesnetzagentur. Das wären zunächst Kosten von 2,219 Cent pro Kilowattstunde Gas ab dem 01. Oktober 2022. Mit den steigenden Energiekosten steigt auch der Kostenvorteil der LED-Beleuchtung.

Nach einer Berechnung der Stadtverwaltung von 2015 fielen schon zu den damaligen Gas- und Energiepreisen pro Gasleuchte jährlich 375 Euro Betriebskosten an; je LED- Leuchte nur 91 Euro. Den Hauptanteil der Betriebskosten machten bei einer Gaslaterne mit 308 Euro die Energiekosten aus. Die Energiekosten der LED-Laterne lagen bei nur 51 Euro jährlich. LED-Laternen kosteten also knapp 17 Prozent der Energie einer Gaslaterne. Die Mehrkosten der Umstellung auf LED gegenüber der Sanierung von Gaslaternen amortisieren sich laut Stadtverwaltung durch den erheblich kostensparenderen Betrieb innerhalb von drei Jahren. Deshalb wies die Gemeindeprüfanstalt Nordrhein-Westfalen in ihrem Prüfbericht (NÖ 14/ 018/2015) darauf hin, dass durch die Umrüstung auf LEDs erhebliches Einsparpotential besteht. Aktuell wird am Bestand der Gaslaternen eine Umrüstung von L-Gas auf H-Gas durchgeführt. Die Kosten dazu belaufen sich auf 83 Millionen Euro.

Am 08.02.2022 verkündete die Stadt, dass Gaslaternen an Übergangsstellen von LED- auf Gasbeleuchtung nicht der optimalen Verkehrssicherheit entsprechen und anteilig Strecken mit reiner Gasbeleuchtung nun durch weitere LED-Leuchten zusätzlich ausgestattet werden. Dazu werden an Adaptionsstrecken als Teststrecken von bis zu 50 Metern LED Stelen in Oberbilk, Wersten und Benrath zusätzlich zwischen den Gaslaternen aufgestellt. Das reine historische Bild ist dadurch nicht mehr gegeben.

Aus einer Untersuchung ging hervor, dass weiterhin viele Alt-Düsseldorfer Masten auch bei der Umrüstung auf LED erhalten bleiben können. Optisch würde es fast nicht zu erkennen sein, dass diese alte Gaslaterne mit Strom betrieben wird (Abschlussdokumentation “Zukunft der Gasbeleuchtung”).

Aktuell plant die Stadtverwaltung, Energieeinsparungen durch eine beschleunigte Umrüstung von Gaslaternen auf LED-Beleuchtung voranzutreiben. Die Energieeinsparung kann und muss nach Überzeugung der LINKEN aber nicht nur beschleunigt, sondern in ihrem Umfang vergrößert werden.

Mit freundlichen Grüßen
Anja Vorspel                            Sigrid Lehmann


Beschluss: mehrheitlich abgelehnt