Zielgruppengerechte Förderberatung und - bewerbung
Anfrage der Ratsfraktion DIE LINKE. Düsseldorf zur Sitzung des AWM am 22.05.2023 (AWM/030/2023):
Mit dem Serviceangebot der Wohnberatung für barrierefreie und seniorengerechte Wohnungen unterstützt die Landeshaupt Düsseldorf Menschen mit Behinderungen und Senior:innen dabei, Barrieren in bestehenden Wohnungen abzubauen und Umzüge in barrierefreie, rollstuhlgerechte und altersgerechte Wohnungen zu bewerkstelligen.
Die durchschnittliche Zahl der jährlichen Wohnberatungen liegt im niedrigen dreistelligen Bereich (Beantwortung der Anfrage AWM/032/2022): So gab es 2019, vor der Corona-Pandemie, 165 Erstberatungen für Mieter:innen hinsichtlich einer Förderung einer Wohnraumanpassung; wohl durch die Corona-Pandemie sank die Zahl bis auf 62 Beratungen in 2021. Die Zahl der Folgeberatungen sank von 75 auf 29. Die Zahl der Beratungen zu Umzugshilfen lag in 2019 bei 84 Erst- und 26 Folgeberatungen; bis 2021 sank sie auf 51 (Erst-) Beratungen. Insgesamt erfolgten (außerhalb der Eigentümer:innen-Beratung) 350 Beratungen in 2019; diese Zahl sank bis 2021 auf 141 Beratungen.
In einer Präsentation zur Öffentlichkeitsarbeit 2022 der Wohnberatung in der AWM-Sitzung am 13.02.2023 verzeichnete die Verwaltung eine wieder ansteigende Zahl der Erstberatungen in 2022 auf 142 Beratungen. Nicht erwähnt wurden die Zahl der Folgeberatungen und Umzugshilfen; Beratungen von Eigentümer:innen und Mieter:innen wurden nicht getrennt genannt. Daher fragt DIE LINKE diese Zahlen nach.
Laut der Präsentation zur Öffentlichkeitsarbeit erfolgte die Bewerbung der Beratungsangebote vor allem über die Außenwerbung, Facebook und Instagram.
Als schriftliches Werbe- und Informationsmaterial für Mieter:innen dienten die Flyer „Wohnungen barrierefrei umbauen“ und „Individuelle Wohnraumanpassung“.
In der Außenwerbung wurden kampagnenartig über 5 Wochen insgesamt 472 Posterbewerbungen, 50 Bildschirmwerbungen und 22 Infoscreen-Werbungen an Bahnhöfen durchgeführt. Die in der Präsentation gezeigten Beispiele waren sämtlich deutschsprachig/einsprachig. Es gab weiterhin 150.000 Werbeschaltungen bei RP online, 730.000 Facebook- und 1,04 Mio. Instagram-Werbungen. Auch hierzu waren die in der Präsentation gezeigten Beispiele allesamt deutschsprachig/ einsprachig.
Um beurteilen zu können, ob die Bewerbung der Angebote der Wohnberatung den Bedarfen der soziodemographisch sehr unterschiedlichen Stadtteile angemessen ist, werden nach Auffassung der LINKEN Ratsfraktion außerdem Angaben zu Beratungsleistungen je Stadtteil benötigt und Angaben dazu, ob die Bewerbung sprachlich zielgruppengerecht erfolgt.
DIE LINKE Ratsfraktion Düsseldorf fragt an:
- Wie viele Beratungstermine zu welchen Förderprogrammen des Amts für Wohnungswesen fanden 2022 mit welchem Ergebnis statt? (Erst- und Folgeberatungstermine bitte getrennt aufführen.)
- Auf welche Stadtteile entfielen in 2022 wie viele Beratungstermine und Außenwerbungen oder andere gezielt lokale Bewerbungen?
- Welche mehrsprachigen Informations- und Werbematerialien zu den Förderprogrammen wurden auf welche Weise an die jeweiligen Zielgruppen mit Migrationshintergrund verteilt?
Mit freundlichen Grüßen
Julia Marmulla Ben Klar Mbulelo Dlangamandla
Antwort der Verwaltung durch die Beigeordnete Zuschke:
Die Sachdarstellung der Anfrage beschränkt sich auf die Serviceangebote der Wohnberatung, dementsprechend werden auch die Fragen beantwortet.
Antwort zur Frage 1:
Für das Jahr 2022 ergaben sich insgesamt 151 Beratungstermine zu Wohnraumanpassungsmaßnahmen.
Miete | Eigentum | gesamt | |
Erstberatung | 71 | 52 | 123 |
davon nur Beratung | 37 | ||
davon abgeschlossen | 25 | ||
davon noch laufend | 61 |
Miete | Eigentum | gesamt | |
Folgeberatung | 20 | 8 | 28 |
davon abgeschlossen | 28 |
Im Rahmen der Umzugshilfe fanden ausschließlich Erstberatungen statt.
Erstberatung | 28 |
davon nur Beratung | 7 |
davon abgeschlossen | 18 |
davon noch laufend | 3 |
Antwort zu Frage 2:
Die Beratungstermine verteilten sich auf die Stadtteile wie folgt:
Beratungen | Stadtteil | |
18 | Wersten | |
9 | Gerresheim | |
jeweils | in | |
8 | Bilk, Flingern, Garath, Unterrath | |
7 | Eller, Oberbilk | |
6 | Benrath, Lierenfeld, Pempelfort | |
4 | Lichtenbroich, Urdenbach, Vennhausen | |
3 | Derendorf, Friedrichstadt, Hellerhof, Kaiserswerth, Lohausen, Mörsenbroich, Oberkassel, Unterbilk | |
2 | Golzheim, Hassels, Lörick, Ludenberg, Wittlaer, | |
1 | Altstadt, Düsseltal, Flehe, Grafenberg, Hamm, Kalkum, Niederkassel, Rath, Reisholz, Stockum |
Die Außenwerbungen wurden durch die Düsseldorf Marketing Agentur organisiert. Eine stadtteilgenaue Aufteilung konnte nicht ermittelt werden. Überwiegend im Innenstadtbereich wurde mit 472 analogen und 50 digitalen City-Light-Postern sowie an unterschiedlichen Bahnhöfen mit 22 Infoscreens geworben.
In Garath, Gerresheim, Hellerhof und Wersten fand jeweils eine lokale Werbeveranstaltung auf Stadtteilfesten und Infoveranstaltungen im „zentrum plus“ und einer Schule statt.
Antwort zu Frage 3:
Informations- und Werbematerialien gab es ausschließlich in deutscher Sprache.