Änderungen beim städtischen Drogenhilfeangebot

Ausschuss für Gesundheit und Soziales

Anfrage der Ratsfraktion DIE LINKE Düsseldorf zur Sitzung des Ausschusses für Gesundheit und Soziales am 30. August 2017:

Das Angebot der Methadon- und Drogenambulanz des Gesundheitsamtes der Stadt Düsseldorf reicht von einer Methadonvergabe für Menschen mit und ohne Krankenversicherungsschutz, über die Psycho-Soziale-Begleitung (PSB) bis hin zu Kleinchirurgie und medizinischer Grundversorgung an der Drogen-Therapeutischen Ambulanz (DTA).

Am 23. Mai 2017 berichtete die Rheinische Post über geplante Änderungen in diesem Bereich. In dem Artikel heißt es: „Geht es nach dem Wil­len des Rat­hau­ses, soll die städ­ti­sche Methado­naus­ga­be an der Flur­stra­ße im kom­men­den Jahr schlie­ßen.“ Die Psycho-Soziale-Begleitung (PSB) bleibt dem Artikel zufolge zwar erhalten, diese soll aber „zum Nut­zen der Be­trof­fe­nen“ neu or­ga­ni­siert werden.

Abschließend heißt es, „die Sor­ge, es kön­ne bei nicht kran­ken­ver­si­cher­ten Dro­gen­ab­hän­gi­gen nach Auf­ga­be der ei­ge­nen Aus­ga­be­stel­le ei­ne Ver­sor­gungs­lü­cke ent­ste­hen, hal­ten die Ge­sund­heits­ex­per­ten des Rat­hau­ses für un­be­grün­det.“ Für diese Men­schen werde es laut Verwaltung „be­son­de­re Lö­sun­gen ge­ben“.

DIE LINKE Ratsfraktion Düsseldorf fragt an:

  1. Wie viele Personen werden aktuell an der städtischen Methadonausgabe substituiert, wie sollen diese nach der geplanten Schließung weiter versorgt werden und wie wird ein reibungsloser Übergang gewährleistet (aufgeschlüsselt nach Personen mit und ohne Krankenversicherung)?
  1. Wie viele Personen befinden sich aktuell in der Psycho-Sozialen-Begleitung (PSB) des Gesundheitsamtes, welche konkreten Planungen zu deren Neuorganisation bestehen und inwiefern wird hierbei Bezug auf die Suchthilfeplanung genommen?
  1. Wie viele Personen werden aktuell in der Drogen-Therapeutische Ambulanz (DTA) versorgt und welche konkreten Planungen bestehen für diese Ambulanz?

Mit freundlichen Grüßen

 

Angelika Kraft-Dlangamandla             Cornelia Schlemper              Adrian Müller-Gehl

 

Antwort der Verwaltung am 30.08.2017 (Beigeordneter Prof. Dr. Andreas Meyer-Falcke)

Aufgrund des bestehenden engen sachlichen Zusammenhanges erfolgt die Beantwortung der Fragen 1 - 3 in gebündelter Form. Hinsichtlich der hierin enthaltenen Fragestellungen zu den konzeptionellen Neuausrichtungen der o.g. Versorgungsangebote wird auf die Ihnen zugegangene Vorlage 50/30/2017 zur Schließung der Methadon- und Drogenambulanz verwiesen. Den hierin enthaltenen Ausführungen können die Antworten auf die gestellten Fragen sowie weiterführende Informationen entnommen werden.

Antwort zu den Fragen 1 - 3: Aktuell (Stand 01.08.2017) werden in der Methadon- und Drogenambulanz des Gesundheitsamtes 94 Patientinnen und Patienten mit Methadon substituiert. Hiervon verfügt 1 Patient derzeit über keinen Krankenversicherungsschutz. Der Sozialdienst der Ambulanz versorgt alle Patientinnen und Patienten im Rahmen einer Psychosozialen Betreuung. Insofern werden aktuell 94 Patientinnen und Patienten betreut. Hinzu kommen 6 externe, d.h. bei niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten substituierte Patientinnen und Patienten.

Im Jahr 2016 fanden in der Drogentherapeutischen insgesamt 2.308 Patientenkontakte statt. Dabei wurden 1.120 Wundversorgungen und 643 ärztliche sowie 1.814 pflegerische Beratungen durchgeführt. Insgesamt erfolgten in diesem Zeitraum 109 Erstkontakte bei vorher nicht bekannten Patientinnen und Patienten.