Änderungsanträge zur Umbenennung von Düsseldorfer Straßen - Vergangenheit aufarbeiten statt auslöschen

Auf Initiative der LINKEN wurde seit 2017 die Umbenennung von nationalsozialistisch oder kolonialistisch belasteten Düsseldorfer Straßennamen vorbereitet. Die letzte Entscheidung dazu soll jetzt im Stadtrat am 22.02.2024 fallen. Doch DIE LINKE Ratsfraktion kritisiert die neuen Namensvorschläge und stellt Änderungsanträge.

Sigrid Lehmann, als Ratsmitglied der LINKEN auch für das Thema Antirassismus zuständig:

"Auf der einen Seite ist es ein Erfolg, dass der Stadtrat jetzt die Ehrung von Nazis und Kolonialverbrechern beenden will. Es war ein langer Kampf. Auf der anderen Seite ist es bitter, dass viele der neuen Straßennamen keine kritische Auseinandersetzung mit der Nazi- und Kolonialvergangenheit ermöglichen. So soll die Schlieffenstraße bald 'Radschlägerstraße' heißen. Schlieffen hat im Kaiserreich als Generalstabschef den Völkermord an den Herero gedeckt und gebilligt. Diese Straße sollte nach Auffassung der LINKEN nach einer Herero benannt werden. Wir werden Anna Mungunda vorschlagen, die als Kämpferin gegen die Apartheid und für die namibische Unabhängigkeit viele afrikanische Frauen inspiriert hat. So kann die Stadt Aufklärung und Geschichtsbewusstsein fördern, statt Erinnerungen auszulöschen. Auch für einige andere Straßen werden wir bessere Vorschläge machen und hoffen dafür auf breite Unterstützung."