Armutsgefährdung in Düsseldorf bei 24,4 Prozent: Jeder vierte Haushalt verdient einen Düsselpass!

Pressemitteilung

DIE LINKE Ratsfraktion Düsseldorf stellt zur Sitzung des Stadtrats am 17.05.2023 den Antrag, dass armutsgefährdete Menschen einen Anspruch auf den Düsselpass haben. Anlass ist, dass der im Sozialausschuss vorgestellte Sozialbericht (Monitoring-Bericht zur sozialen Lage 2016-2021) eine Steigerung der armutsgefährdeten Haushalte von 21,3 Prozent (2019) auf auf 24,4 Prozent (2021) festgestellt hat. Diese Düsseldorfer Haushalte verfügen über weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens.

Julia Marmulla Sprecherin der LINKEN Ratsfraktion Düsseldorf, spricht von einer dramatischen Entwicklung:

"Der aktuelle Sozialbericht hätte eine fette Schlagzeile verdient: Die soziale Spaltung wächst! Nicht mehr jeder fünfte, sondern schon jeder vierte Haushalt ist armutsgefährdet. Diese Düsseldorferinnen und Düsseldorfer leiden unter den Teuerungen für Lebensmittel und Energie besonders stark. Sie brauchen jetzt Entlastungen. DIE LINKE stellt deshalb zur Ratssitzung den Antrag, dass der Düsselpass an alle armutsgefährdeten Haushalte ausgegeben wird. Wer Wohngeld bekommt, muss auch den Düsselpass bekommen."

Helmut Born, sozialpolitischer Sprecher der LINKEN Ratsfraktion, sieht eine Schieflage bei der Schwerpunktsetzung der Stadtspitze:

"Auf der einen Seite scheffeln Konzerne viel Geld; die Gewerbesteuereinnahmen der Stadt sind 2022 um ein Drittel gestiegen. Auf der anderen Seite wissen immer mehr Menschen nicht, wie sie das Leben in Düsseldorf noch bezahlen sollen. Und was macht unsere Stadtspitze mit dem Geld? OB Keller will einen millionenteurer Kirchentag; am Mittwoch sollen auch noch zwanzig Millionen für die Fußballweltmeisterschaft der Männer beschlossen werden. Das sind Prestigeprojekte, auf die wir verzichten können - wir brauchen eine Stadt, in der alle sich das Wohnen und Leben leisten können. Dafür tritt DIE LINKE in der Ratssitzung am Mittwoch ein."