Brennbare Fassadendämmung an Wohngebäuden

Ratsfraktion

Anfrage der Ratsfraktion DIE LINKE.Düsseldorf zur Sitzung des Rates am 13. Juli 2017:  

Ende Juni berichteten die Medien, dass etwa 70 Menschen ihre Wohnungen in einem Hochhaus in Wuppertal verlassen mussten. Das Hochhaus hatte eine Fassadendämmung, die der im Londoner Grenfell Tower ähnelte, in dem mindestens 79 Menschen bei einem verheerenden Feuer starben. Nach einer Brandschutzbegutachtung mussten daher alle Bewohnerinnen und Bewohner das Wuppertaler Hochhaus verlassen. In Wuppertal will die Stadt nun 70 weitere Gebäude überprüfen. Experten gehen davon aus, dass bei umfangreichen Überprüfungen noch mehrere Gebäude auffallen werden. In London sind bei stichprobenartigen Kontrollen alle 95 bis Ende Juni überprüften Gebäude durchgefallen.

Allerdings ist die Medienberichterstattung teilweise widersprüchlich. So wird berichtet, dass in vielen Städten, auch in Düsseldorf, regelmäßig bei Bestandsgebäuden eine Überprüfung der Einhaltung der Brandschutzvorschriften erfolgt. Andrerseits sollen Fassaden aus Styropor den Brandschutzbestimmungen entsprechen, obwohl Experten davon ausgehen, dass dieser Dämmstoff brennbar ist und nicht im Fassadenbau verwendet werden sollte. Außerdem finden die regelmäßigen Kontrollen wohl nur bei Hochhäusern statt, obwohl auch bei vielen niedrigeren Häusern brennbarer Dämmstoff eingesetzt wurde. Darüber hinaus sind Fassadenrenovierungen nicht genehmigungspflichtig, so dass die Baubehörden oftmals gar nicht wissen, wo welcher Dämmstoff eingesetzt wurde.

Aus diesem Grund frage ich an:

  1. Wie viele Gebäude werden regelmäßig auf die Einhaltung von Brandschutzbestimmungen überprüft und in welchen Intervallen geschieht dies?
  1. Wie viele Gebäude in Düsseldorf haben Fassaden aus Wärmedämmverbundsystemen oder anderen brennbaren Materialien? (bitte aufgeteilt in Gebäude oberhalb und unterhalb der Hochhausgrenze)
  1. Bei wie vielen Gebäuden ist bisher eine Fassade aus brennbaren Materialien festgestellt worden und wie wird in solchen Fällen weiter vorgegangen?

Mit freundlichen Grüßen

Lutz Pfundner