Busspur auf der Rheinkniebrücke / Linie 835

Ausschuss für Ordnung und Verkehr

Antrag der LINKSFRAKTION Düsseldorf zur Sitzung des Ausschusses für Ordnung und Verkehr am 14.01.2009:

Die Verwaltung wird aufgefordert, die Freigabe der Busspur auf der Rheinkniebrücke für LKW und PKW wieder zurückzunehmen.

Begründung:
Die Rheinische Post berichtete am 08.12.2008 zutreffend folgendes:
„Die Beschwerden über Ausfälle auf der Buslinie 835 zwischen Niederkassel und Reisholz häufen sich. Auf dem Schreibtisch von Rheinbahn-Vorstand Dirk Biesenbach liegt jetzt eine Liste mit 100 Unterschriften von verärgerten Fahrgästen. Verspätungen im Winter seien nichts Neues, aber sie wehren sich nun dagegen, „vom Verkehrsnetz abgeschnitten zu werden“.

Ihr Vorwurf: Manche Busse der Linie 835 machen bereits in Holthausen, lange vor der Endhaltestelle in Reisholz, kehrt. Die Folge: Fahrgäste aus Hassels und Reisholz warten vergeblich auf den Bus, bisweilen eine Stunde lang. Besonders häufig komme das nachmittags vor, beklagt Ute Dieckers in einem Schreiben an die Rheinbahn, das der RP vorliegt.

Ein Rheinbahn-Fahrer bestätigt: „Die Fahrpläne sind so eng gestrickt, dass Verspätungen nicht aufgeholt werden können. Da gibt es keinen Spielraum.“ Er möchte namentlich nicht genannt werden, weil er arbeitsrechtliche Konsequenzen fürchtet.

Andere Fahrer haben sich nach Angaben von Ute Dieckers ähnlich geäußert: Bei hohem Verkehrsaufkommen in der Innenstadt würden Busse von der Leitstelle zurückgezogen, da der Verkehr in der City Vorrang vor außerstädtischem Verkehr habe. „Fahrgäste werden mit dem Hinweis, der Bus ende hier, aufgefordert auszusteigen und können sehen, wie sie ans Ziel kommen.“

Daniel Kasimirowicz aus Itter kennt die Verspätungen auf den Linien 835 und 836 ebenfalls aus leidvoller Erfahrung: „Auf der gesamten Strecke ist es zwischen Bilk und Reisholz nicht möglich abzusehen, wann welcher Bus kommt.“ So habe die Anzeigentafel am Kirchplatz schon für drei Busse „sofort“ angezeigt, und trotzdem hätten Rheinbahn-Kunden noch zehn Minuten warten müssen.

Eine Ursache für die Verspätungen liegt allem Anschein nach darin, dass die Stadt im November die Busspur auf der Rheinkniebrücke für Pkw und Lkw freigegeben hat. Man vermisse die Spur „schmerzlich“, sagte Rheinbahn-Sprecher Georg Schumacher. Die neue Regelung biete den Autos keinen Vorteil, weil die Kapazität der Ampel am Brückenende nicht höher geworden sei, bringe aber den Bussen große Nachteile, eben Verspätungen.

Schumacher: „Wir hoffen, dass die Stadt noch einmal darüber nachdenkt.“ Man entschuldige sich für die Verspätungen, aber zuständig für die Verbesserung der Lage sei die Politik: „Wir bezweifeln, dass auf den Linien mit zwei, drei Bussen mehr das Problem gelöst wäre.“

Erschwert wird die Situation am Ausgang der Brücke noch durch die Baustelle für die Wehrhahn-Linie. „Die Bevorzugung des Individualverkehrs durch die Stadt ist genau das falsche Signal“, sagt Rheinbahn-Kunde Thomas Konschak: „Das macht einen richtig wütend.“

Mit freundlichen Grüßen

Georg Blanchard        Jasper Prigge        Lutz Pfundner