Defibrillatoren an U-Bahn Haltestellen der Rheinbahn

Ausschuss für Gesundheit und Soziales

Antrag der Fraktion DIE LINKE zur Sitzung des Ausschusses für Gesundheit und Soziales am 24.02.2010:

Die Verwaltung prüft und berichtet, ob, wann und zu welchen Kosten die unterirdischen Haltestellen der Rheinbahn in Düsseldorf mit Defibrillatoren ausgestattet werden können und ob hierfür eventuell Sponsoren gefunden werden können.

Begründung:

Alle fünf Minuten stirbt in Deutschland ein Mensch den plötzlichen Herztod, obwohl er eigentlich gerettet werden könnte. Das sind 100.000 bis 200.000 Menschen pro Jahr. Der plötzliche Herztod stellt somit die häufigste tödliche Manifestationsform einer Herzerkrankung dar. Dieser unerwartete Herz-Kreislauf-Stillstand führt bereits nach ein bis zwei Minuten zum Bewusstseinsverlust. Ein plötzlicher Herztod tritt augenblicklich ein (Sekundenherztod) oder innerhalb der ersten 24 Stunden nach Beginn der akuten Beschwerden. Neben der lebensverlängernden sofortigen Herz-Lungen-Wiederbelebung besteht die einzig rettende Maßnahme darin, Elektroschocks anzuwenden – die so genannte Defibrillation. Dabei ist schnelles Handeln sehr wichtig, da es bereits nach drei bis vier Minuten zu bleibenden Gehirnschäden kommen kann und dies ohne frühzeitiges Eingreifen in 90 Prozent der Fälle zum Tod führt.

Düsseldorf sollte deshalb dem guten Beispiel der Stadt München folgen, die dieses Problem erkannt, gehandelt und seit 2001 an 38 ihrer U-Bahnhöfe 46 der handtaschengroßen Defibrillatoren installiert hat. Zehn Menschenleben haben die Defibrillatoren in der Münchner U-Bahn bereits gerettet. Mit stabilem Kreislauf kamen sie in eine Klinik, die sie später ohne Hirnschäden verließen. Insgesamt wurden die Geräte 20 Mal eingesetzt.

Ein grünes Herzsymbol mit Blitz zeigt an, wo am Bahnsteig ein Defibrillator hängt. Wenn per Notrufknopf der Rettungsdienst alarmiert ist, wird der Defibrillator entriegelt. Einmal geöffnet, sagt er den Rettern per Sprachausgabe genau, was sie tun müssen: Die Elektroden von der Folie lösen und auf den entblößten Oberkörper kleben. Das Gerät analysiert den Kreislauf. Wenn nötig, fordert es den Retter auf, per Knopf einen Elektroschock auszulösen. Die Überlebenswahrscheinlichkeit liegt in der ersten Minute noch bei 90 Prozent, mit jeder weiteren Minute sinkt sie um zehn Prozent. Nach spätestens fünf Minuten treten irreparable Hirnschäden auf. Wer acht Minuten auf Rettung warten muss, stirbt in der Regel. Ein Arzt schafft es in dieser kurzen Zeit selten zum Unglücksort. In sechs bis acht Minuten ist der Rettungsdienst angerückt, der Notarzt braucht elf Minuten. Zeit, in der ein Laie Leben retten kann.

Freundliche  Grüße

 

Angelika Kraft-Dlangamandla    Cornelia Schlemper      Silvia Schaak