Düssel-Pass: Ausgabepraxis vereinfachen und Leistungen ausbauen

Pressemitteilung

Immer mehr Menschen in Düsseldorf leben in Armut oder sind von Armut bedroht. Mit dem Düssel-Pass erhalten diese Menschen Vergünstigungen bei Kultur- und Sportangeboten. Diese Leistungen sind allerdings sehr begrenzt und zum Erhalt des Passes ist ein bürokratisches Antragsverfahren erforderlich.

Hierzu erklärt Angelika Kraft-Dlangamandla, Sprecherin der Ratsfraktion DIE LINKE und Mitglied im Ausschuss für Gesundheit und Soziales:

„Laut Statistischem Bundesamt gehört Düsseldorf zu den Städten in Deutschland, in denen das Armutsrisiko am stärksten gestiegen ist. Es ist in den vergangenen sieben Jahren von 13,8 % auf 17,6 % gestiegen.

Gesellschaftliche Teilhabe darf nicht von sozialen Kriterien oder Einkommensverhältnissen abhängig sein, daher unterstützen wir die Idee des Düssel-Passes. Allerdings sehen wir dessen Ausgestaltung kritisch, die angebotenen Leistungen sind nicht ausreichend und die Ausgabepraxis zu bürokratisch. So erhalten derzeit lediglich Sozialhilfeberechtigte ihren Pass automatisch, alle weiteren Anspruchsberechtigten müssen ihn gesondert beantragen und die Berechtigung erneut nachweisen.

Andere Städte sind hier bereits weiter. In Hannover wird der Aktiv-Pass allen Anspruchsberechtigten unaufgefordert zugeschickt. So erhalten in Hannover über 100.000 Personen jedes Jahr einen solchen Pass – im größeren Düsseldorf sind es lediglich rund 37.000 Personen.

Bei den Leistungen liegt Hannover ebenfalls vorne. Neben deutlich ermäßigten Tickets für Oper, Theater, Kino, Bäder und Sportveranstaltungen wie Bundesligaspielen, gibt es freien Eintritt in Museen und Ferienreisen für Kinder und Jugendliche zum halben Preis.
Weiterhin werden nach Vorlage des Passes die Beiträge in Jugendverbänden und Sportvereinen bis zu einer Höhe von 120 Euro/Jahr übernommen. Von den rund 585.000 Euro, die die Stadt Hannover im Jahr für den Pass zur Verfügung stellt, fließt so ein wesentlicher Teil den Sportvereinen zu.

DIE LINKE. Ratsfraktion Düsseldorf fordert eine unaufgeforderte Zusendung des Düssel-Passes und eine Ausweitung der Leistungen. In der kommenden Sitzung des Ausschusses für Gesundheit und Soziales am 04.09.2013 werden wir diese Vorschläge thematisieren.“