Fortuna: Rechtspopulist Tecklenburg untragbar

Pressemitteilung

Zu den rechtspopulistischen und rassistischen Äußerungen des Fortuna 95-Vorstandsmitgliedes Hermann Tecklenburg erklärt Frank Laubenburg (DIE LINKE), Mitglied des Rates der Landeshauptstadt Düsseldorf:

Mit einer ambitionierten Veranstaltungsreihe beteiligen sich die Düsseldorfer Fortuna-Fans derzeit bereits zum siebten Mal an den jährlich stattfindenden Aktionswochen der Kampagne "Fußball gegen Rassismus in Europa" (FARE).

Umso erschreckender sind die aktuellen Äußerungen des Fortuna-Vorstandsmitgliedes Hermann Tecklenburg. In Werbeanzeigen, die das Bauunternehmen Tecklenburg in Beilagen der Rheinischen Post schaltet, hetzt Tecklenburg gegen Hartz IV-BezieherInnen und MigrantInnen.

Tecklenburg äußert unter anderem, er „jedenfalls wünsche“ sich „eine konservative Partei neben der CDU“, der er „sofort beitreten würde.“

„Ich bin stolz auf unser Land und ein Befürworter der Thesen von Thilo Sarrazin.“ Nach dieser Einleitung legt Tecklenburg los und fabuliert über einen Kinderspielplatz, der angeblich „von deutschen Kindern gemieden“ werde, über einen „schönen Marktplatz“ auf dem „immer mehr Betrunkene zu beobachten“ seien. „Dazu werden die Sitzgelegenheiten von Gruppen ausländischer Jugendlicher belagert.“, erklärt Tecklenburg.

Solche Äußerungen sind infam. Sitzbänke "Nur für Arier" gab es in Deutschland bereits einmal.

In NPD-Manier behauptet Tecklenburg zudem: „Milliarden von Euro zahlen der Bund und die Gemeinden jährlich an Hartz-IV-Empfänger und Personengruppen, die aus der ganzen Welt zu uns gekommen sind, sozusagen ins „gelobte Land“. Andererseits verringern Gemeinden und Städte die Zuschüsse an Sportvereine, wo Tausende von Trainern und Betreuern Millionen von Kindern trainieren und betreuen.“

Wer als Vorstandsmitglied von Fortuna Düsseldorf Hartz-IV-BezieherInnen und MigrantInnen für die mangelnde Unterstützung des Breitensports verantwortlich macht, hat in einem solchen Amt nichts verloren und konterkariert die Bemühungen der Fortuna-Fans gegen Rassismus im Stadion.

Herr Tecklenburg sollte schnellstmöglich zurücktreten. Der Fortuna-Vorstand ist aufgefordert, sich von den Äußerungen des Herrn Tecklenburg deutlich zu distanzieren.

DIE LINKE wird im Rat auch die engen Geschäftsbeziehungen der Bauunternehmung von Hermann Tecklenburg zur Landeshauptstadt Düsseldorf thematisieren. In zahlreichen Gemeinden setzen sich Bürgerinitiativen und Verwaltungen dafür ein, dass Rechtspopulisten und Neonazis keine Gebäude erwerben können – in Düsseldorf hingegen sollen ausgerechnet die ehemaligen Opernwerkstätten an Tecklenburgs Unternehmen verkauft werden.