Honorare für Dozentinnen und Dozenten der Volkshochschule erhöhen

Schulausschuss

Haushaltsantrag der Fraktion DIE LINKE.Düsseldorf zur Sitzung des Schulausschusses am 22. November 2016: 

In den Haushalt werden ausreichend Mittel eingestellt, um eine Erhöhung des Regelhonorars für Dozentinnen und Dozenten der Volkshochschule Düsseldorf auf 35 Euro je Unterrichtsstunde zu finanzieren. Die Richtlinien über Mitarbeiterinnen- und Mitarbeiterhonorare der VHS Düsseldorf werden entsprechend angepasst. 

Begründung:
An dem größten staatlich anerkannten und geförderten Weiterbildungsanbieter in Düsseldorf, der Volkshochschule, nehmen jährlich Tausende Menschen an Weiterbildungsangeboten teil. Die angebotenen Kurse sind hervorragend besucht, die Bewertung durch die Teilnehmenden durchweg ausgesprochen positiv. Dieses Angebot wird durch über 800 Dozentinnen und Dozenten gesichert, deren Arbeit „von hoher fachlicher und pädagogischer Qualität“ gekennzeichnet ist – so heißt es auf der Internetseite der Stadt Düsseldorf. 

Die Vergütung der Tätigkeit spiegelt diese Tatsache allerdings in keiner Weise wider – die gezahlten Honorare sind äußerst gering. Das Regelhonorar der Dozentinnen und Dozenten beträgt gerade einmal 21 Euro. Hiervon wird in der Regel noch einmal rund 36 % für Sozialversicherungen abgezogen, die zu versteuernden Stundensätze liegen somit noch niedriger. Für die Vor- und Nachbereitung gibt es kein Geld, wegfallende Honorare aufgrund ausgefallener Kurse verschlechtern die Situation zusätzlich. Lohnfortzahlung im Krankheitsfall oder bezahlten Urlaub gibt es nicht. 

Anfang dieses Monats hat die Initiative „Freie Lehrkräfte an der VHS Düsseldorf“ einen Brief zu diesem Thema an die Ratsfraktionen geschickt. Neben einer deutlichen Kritik an den oben aufgeführten Bedingungen heißt es in diesem Brief:

„Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) beschloss im Juli dieses Jahres, den Trägern von Integrationskursen – hierzu zählt auch die VHS Düsseldorf – nur noch dann eine längerfristige Zulassung zur Durchführung von Integrationskursen zu gewähren, wenn den Lehrkräften ein Honorar von 35 Euro gezahlt wird, und erhöhte die aus Mitteln des Bundesministeriums gezahlte Teilnehmerpauschale entsprechend. Dadurch kommt es mittlerweile an der VHS Düsseldorf zu inhaltlich in keiner Weise zu begründenden Honorarunterschieden. Während die Dozentin eines Integrationskurses pro Unterrichtsstunde 35 Euro erhält, erhält der im Nebenraum in einem offenen Deutsch- oder Englischkurs unterrichtende Kollege 21 Euro für die gleiche Tätigkeit. Unter diesen Voraussetzungen wird es nicht möglich sein, ein weiterhin qualitätsvolles und vielfältiges Angebot an Kursen aufrecht zu erhalten.“ 

Die Initiative „Freie Lehrkräfte an der VHS Düsseldorf“ fordert daher kurzfristig eine öffentlich finanzierte Erhöhung der Stundenhonorare auf einheitliche 35 Euro (die Gewerkschaft Erziehung und  Wissenschaft GEW fordert qualifikationsabhängig 36 bis 54 Euro). DIE LINKE schließt sich diesen Forderungen an, die Arbeitsbedingungen der Dozentinnen und Dozenten an der Volkshochschule müssen dringend verbessert werden. 

Mit freundlichen Grüßen   

 

Georg Blanchard                        Jaqueline Mzoughi                      Mounir Afkir