Internationalen Frauentag am 8. März durch Einführung eines gesetzlichen Feiertages würdigen

Gleichstellungsausschuss

Antrag der Ratsfraktion DIE LINKE. Düsseldorf zur Sitzung des Gleichstellungsausschusses am 28.03.2023 (GLA/015/2023):

Der Gleichstellungsausschuss der Stadt Düsseldorf fordert den Oberbürgermeister und die Verwaltung auf, sich bei der Landesregierung dafür einzusetzen, dass der Internationale Frauentag am 8. März durch die Einführung eines gesetzlichen Feiertags in Nordrhein-Westfalen gewürdigt wird.

Begründung:
Am 8. März feiern Frauen überall auf der Welt die Kämpfe und Erfolge der Frauenbewegung. Der Tag wird weithin genutzt, um sich in Aktionen, Demonstrationen und Veranstaltungen für Gleichberechtigung und Emanzipation einzusetzen.

Der Internationale Frauentag am 8. März hat eine über hundertjährige Geschichte:
Mit der Ausrufung des Internationalen Frauentags würdigte die zweite internationale sozialistische Frauenkonferenz im Jahr 1910 die Proteste von New Yorker Arbeiterinnen im Jahr 1857 gegen ihre Arbeitsbedingungen. Seit 1911 wird der Internationale Frauentag in Deutschland begangen. 1977 erklärten die Vereinten Nationen den 8. März auch offiziell zum „Tag der Nationen für die Rechte der Frau und den Weltfrieden“.

Aber auch über 100 Jahre nach dem ersten Internationalen Frauentag wird dieser Tag in Deutschland noch nicht durch einen Feiertag gewürdigt. Der christliche Glaube wird trotz Trennung von Staat und Kirche in NRW mit neun gesetzlichen Feiertagen gesellschaftlich gestärkt: Der Tag von Christi Geburt, Kreuzigung, Kreuzabnahme, Wiederauferstehung, Entrückung; der Tag des christlichen Missionierungsbeginns und der Tag der christlichen Heiligenverehrung.

Der Kampf der Frauen um Gleichberechtigung und Emanzipation ist Nordrhein-Westfalen bisher keinen Feiertag wert. In Berlin wurde der Internationale Frauentag 2019 zum gesetzlichen Feiertag und in Mecklenburg-Vorpommern ist er es seit 2023.

Dabei ist dieser Kampf sehr aktuell. Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit ist auch in Deutschland noch nicht überall erreicht. In den Aufsichtsräten von Wirtschaftsunternehmen, aber auch in politischen Gremien dominieren nach wie vor Männer. Frauen sind immer noch häufiger als Männer von Armut, Diskriminierung und Gewalt betroffen.

Ein gesetzlicher Feiertag am 8. März hätte eine starke Symbol- und Signalwirkung:
Frauenrechte müssen verstärkt ins Zentrum der Aufmerksamkeit von Politik und Bevölkerung rücken. Deshalb sollte der Internationale Frauentag als Symbol der Emanzipation und Gleichberechtigung zu einem gesetzlichen Feiertag aufgewertet werden. Die Landeshauptstadt Düsseldorf sollte sich nach Auffassung der LINKEN für dieses Ziel einsetzen.

Mit freundlichen Grüßen
Mareike Götzinger                  Inge Heuschen                                Petra Müller-Gehl