Maßnahmen zur Versorgung des doppelten Abitur-Jahrgangs 2013

Rat

Antrag der Fraktion DIE LINKE zur Sitzung des Rates am 30. September 2010:

Im Jahr 2013 werden durch die Verkürzung des Gymnasiums auf zwölf Jahre zwei Abiturjahrgänge gleichzeitig die Schule abschließen. In diesem Jahr benötigen also doppelt so viele AbiturientInnen wie üblich Plätze an den Universitäten, den Berufskollegs oder in Ausbildungsbetrieben. Bildungseinrichtungen müssen dafür Vorbereitungen treffen und entsprechende Finanzmittel zur Verfügung haben. Düsseldorf braucht frühzeitig Konzepte der verschiedenen Akteure, wie mit diesem verstärkten Andrang umgegangen werden kann.

Vor diesem Hintergrund setzt sich der Rat der Landeshauptstadt Düsseldorf dafür ein, dass

  • die neue Landesregierung die nötigen finanziellen Mittel bereitstellt, damit die Heinrich-Heine-Universität, die Fachhochschulen und die Berufskollegs mehr Plätze ohne Qualitätsverlust der Ausbildung bereitstellen können.

  • die Kammern darauf hinwirken, dass die Betriebe im Düsseldorfer Raum genügend Ausbildungsplätze zur Verfügung stellen und die Betriebe bei dieser Aufgabe unterstützt werden.

  • die Stadt sowie die städtischen Beteiligungsgesellschaften die besondere Situation des Jahres 2013 in ihren Ausbildungsplanungen berücksichtigen.

  • sichergestellt wird, dass eventuelle Verdrängungseffekte von Real-, Haupt- und FörderschülerInnen auf dem Ausbildungsmarkt durch die ungewöhnlich hohe Zahl von AbiturientInnen so gut wie möglich abgemildert werden.

Begründung:

Konzepte, die sowohl eine Verknappung der Lehrstellen verhindern, als auch die Qualität universitärer und schulischer Ausbildung bei gestiegenem Platzbedarf sichern, müssen frühzeitig von allen Akteuren entwickelt werden, um erfolgreich zu sein. Dabei darf sich weder das Land seinen finanziellen Verpflichtungen entziehen, noch die Bildungs- und Arbeitsmarktakteure ihrer gesellschaftlichen Verantwortung.

Die Politik muss zeitnah informiert werden, um gegebenenfalls Steuerungsmöglichkeiten der Stadt, etwa über die Ausbildung in der Verwaltung, den Eigenbetrieben und den Beteiligungsgesellschaften zu ergreifen.

Einerseits müssen für die Ausbildungssuchenden unter den AbiturientInnen mehr Lehrstellen bereit gestellt werden, um alle zu versorgen. Das verschärft andererseits die Situation für Real-, Haupt- und FörderschülerInnen weiter, die darunter leiden, dass ihre Abschlüsse für die Arbeitgeber zunehmend unattraktiver werden, weil immer mehr AbiturientInnen eine Ausbildung beginnen.

Freundliche Grüße

 

Gilbert Yimbou             Frank Laubenburg