Kann städtischer Wohnungsbau bezahlbar bleiben? Die Linke will Finanzierung ohne höhere Mieten

Pressemitteilung

Die Stadtverwaltung will in der Sitzung des Düsseldorfer Stadtrates am 09.10.2025 das "Impulsförderprogramm" für den Wohnungsbau so anpassen, dass städtischer Wohnungsbau auf städtischen Grundstücken davon profitieren kann. Das "Impulsförderprogramm" ermöglicht städtische Darlehen für den Mietwohnungsbau mit Startmieten von bis zu zwölf Euro pro Quadratmeter. Bisher darf die Städtische Wohnungsbaugesellschaft SWD die städtische "Impulsförderung" nicht in Anspruch nehmen, wenn sie von der Stadt bereits Unterstützung in Form der Überlassung des Baugrundstücks erhält.

Die Notwendigkeit der Änderung begründet die Verwaltungsvorlage mit Bauprojekten an der Elisabethstraße/Bachstraße sowie auf der Meineckestraße. Deren Zwischenfinanzierung am Kreditmarkt sei ohne die "Impulsförderung" gefährdet. Baudezernentin Cornelia Zuschke macht in der Vorlage ihres Amtes die Mietpreisbindung im Geförderten Wohnungsbau und auch den selbstverordneten Mietpreisdeckel des „Düsseldorfer Baulandmodells“ für die Finanzierungslücke verantwortlich.

Mit einer Anfrage in der Ratssitzung will Die Linke Ratsfraktion erreichen, dass die Stadt alternative Finanzierungswege aufzeigt. Die Fraktion fordert, dass Oberbürgermeister Keller das Versprechen seiner "Wohnungsbauoffensive" aus dem Jahr 2023 einhält: Auf städtischen Grundstücken sollen 4.000 Wohnungen in "hundert Prozent bezahlbarem Wohnungsbau" entstehen.

Fraktionssprecherin Julia Marmulla will OB Keller nun beim Wort nehmen:

“Zwölf Euro pro Quadratmeter plus Nebenkosten sind für viele Haushalte keine bezahlbare Miete. Versprochen waren hundert Prozent bezahlbarer Wohnungsbau auf städtischen Grundstücken. Wenn die Städtische Wohnungsbaugesellschaft und die IDR bei solchen Bauprojekten eine Finanzierungslücke haben, muss die Stadt Düsseldorf natürlich einspringen - aber nicht durch eine Aufweichung der Mietpreis-Ziele! Statt unbezahlbare Wohnungen noch mit städtischen Geldern zu fördern, muss die Stadt neue Wege gehen. Eine direkte Förderung der Bauprojekte oder städtische Kredite sind Optionen, die geprüft werden müssen. Dazu stellt Die Linke im Rat eine Anfrage.”