Obrigkeitshörigkeit und Kunst schließen sich aus

Pressemitteilung

Zur Strafanzeige des Düsseldorfer Ordnungsdezernenten Leonhardt gegen die MacherInnen des Düsseldorf-Films „Rattenhuber und die Wilde Maus“, Djadja Desastra und Henk van Dreumel, erklärt der stellvertretende Vorsitzende der LINKSFRAKTION Düsseldorf, Frank Laubenburg:

Die Ordnungs- und Sicherheitspolitik in der Stadt Düsseldorf ist erschreckend. Im aktuellen Haushaltsplan wird als Zielvorgabe für den städtischen Ordnungs- und Servicedienst niedergelegt, dieser solle im laufenden Jahr 1.200 „Maßnahmen gegen Randgruppen“ durchführen. Eine Verwaltung, die solche Vorgaben plant und die PolitikerInnen von CDU und FDP, die solche Vorgaben genehmigen, haben mit Demokratie schlichtweg nichts am Hut.

Wer „Randgruppen“ drangsaliert und aus der Innenstadt vertreiben will, wer den öffentlichen Raum durch baretttragende und mit Schlagstöcken und Schäferhunden Uniformierte militarisiert, der muss mit Kritik und Widerstand rechnen – es erinnert eben fatal an antidemokratische Zeiten.

„Rattenhuber und die Wilde Maus“ setzt sich künstlerisch mit den Machenschaften des OSD auseinander – und arbeitet dabei mit Assoziationen. Dass der Düsseldorfer Ordnungsdezernent Leonhardt den Filmemachern jetzt den Staatsanwalt auf den Hals hetzt, zeigt einmal mehr, wes Geistes Kind Herr Leonhardt ist. Mal sehen, wie viele Maßnahmen gegen KünstlerInnen nun in den Haushaltplan 2010 eingestellt werden.

Düsseldorf ist nicht Leonhardts Stadt, es ist die Stadt Heinrich Heines. Von daher ist seit langem bekannt, dass Kunst und Obrigkeitshörigkeit sich ausschließen. Dass aktuell noch einmal deutlich gemacht zu haben, dafür gebührt Djadja Desastra und Henk van Dreumel Dank. Ich hoffe, „Rattenhuber und die Wilde Maus“ wird viele ZuschauerInnen finden.