Prekäre Beschäftigung in Kultureinrichtungen

Anfrage der Fraktion DIE LINKE.Düsseldorf zur Sitzung des Kulturausschusses am 30. März 2017: Die Arbeitsbedingungen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben sich in Zeiten von prekären Beschäftigungsverhältnissen dramatisch verschlechtert. Dies ist auch an den Düsseldorfer Kulturineinrichtungen nicht vorbei gegangen. Im Zuge von Sparmaßnahmen geben in den Einrichtungen Unternehmensberater den Ton an und stellen die Anzahl der Beschäftigten und ihre vertragliche Grundlagen auf den Prüfstand. 

Zudem forciert Oberbürgermeister Geisel das Projekt „Verwaltung 2020“, welches beinhaltet, dass städtische Verwaltungsaufgaben in drei Jahren mit 20% weniger Stellen bewältigt werden sollen. Das führt zwangsläufig zu weiterer Überlastung bei den städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Schon heute sind über 1.100 Planstellen nicht besetzt. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern arbeiten bereits an der Grenze ihrer Kapazität. 

DIE LINKE Ratsfraktion Düsseldorf fragt an:

1. Wie viele Personen arbeiten mit welchen Arbeitsverträgen in den städtischen Kultureinrichtungen (aufgeschlüsselt nach befristeten Stellen, Minijobs, Teilzeitstellen, Werkverträgen etc. und nach Einrichtung)?
   
   
2. Wie haben sich die Überstunden und die Zahl der unbesetzten Stellen an den städtischen Kultureinrichtungen in den vergangenen fünf Jahren entwickelt (aufgeschlüsselt nach Jahr und nach Einrichtung)?
   
   
3. Welche Stellen wurden im Kulturbereich ausgelagert und wie viele Personen sind derzeit als freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Kultureinrichtungen beschäftigt?

 Mit freundlichen Grüßen

Peter Ulrich Peters                             Daniela Dauner           Olaf Nordsieck

Antwort der Verwaltung am 30.03.2017 (Beigeordneter Hans-Georg Lohe)

zu Frage 1: Im Februar 2017 arbeiteten in den städtischen Kultur-einrichtungen 529
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Davon waren 122 Personen in Teilzeit und 36
Personen befristet beschäftigt.
Als Aushilfen/Minijobs sind bei Veranstaltungen (z.B. Foyer, Einlass, Kasse),
unterjährig bis zu 156 Personen, davon bei der Tonhalle 139 Personen
bedarfsabhängig tätig. Es handelt sich um Aushilfstätigkeiten, die auch im
persönlichen Interesse der Beschäftigten liegen, und für die in den vergangenen
Jahren keine Stellen im Stellenplan reduziert worden sind.
Eine Differenzierung nach Einrichtungen ist in der Anlage - Blatt 1 - dargestellt.

Beschäftigtenzahlen /Stand 02/2017

  *Garderobenaushilfe (Palais Wittgenstein), Führungsaushilfe (Mahn- u. Gedenkstätte)        
**Foyeraushilfe (Einlass, Garderobe). Konzertkasse, Technik-Aushilfen (incl. Aushilfen Pförtner),             Unterstützung Dramaturgie

zu Frage 2: Die Zahl der Überstunden und freien Stellen aller Einrichtungen hat sich von 2012 –
2016 wie folgt entwickelt : 

Überstunden

Eine Differenzierung nach Einrichtungen ist in der Anlage - Blatt 2 und 3 - dargestellt.

Ausbezahlte Überstunden

Freie Planstellen incl. Stundenkontingente im Kulturbereich 2012 - 2016

zu Frage 3: Folgende Stellen wurden in nicht städtische Kultureinrichtungen ausgelagert :
Stiftung Museum Kunstpalast - 2 Stellen
Kunsthalle - 1 Stelle
Stiftung Schloss und Park Benrath - 2 Stellen
Für Führungen, in der Museumspädagogik, als Kursleitungen und bei projektbezogenen
Sonderaufgaben werden freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
eingesetzt.