Verpflegung in Kindertageseinrichtungen

Jugendhilfeausschuss

Anfrage der Fraktion DIE LINKE.Düsseldorf zur Sitzung des Jugendhilfeausschusses am 08. März 2016: Ende Januar startete Bundesernährungsminister Christian Schmidt eine sogenannte „Qualitätsoffensive“ für die Verpflegung in Schul- und Kindertageseinrichtungen, in welcher er u.a. flächendeckende Standards für ebendiese fordert. Die Rheinische Post berichtete am 27.01.2016 über die „Offensive“ und führt weiter aus: 

„[...] nur 35,1 Prozent der Einrichtungen haben der Studie zufolge überhaupt ein Konzept für die Verpflegung der Kinder. Hinzu kommt, dass nur 38,4 Prozent der Kitas eine Fachkraft, eine Köchin oder Hauswirtschaftlerin, beschäftigen. [...] Neben Fachpersonal fehlt es in vielen Kitas auch an der notwendigen Küchenausstattung. Nur 16,2 Prozent verfügen über voll ausgestattete Küchen und 20,1 Prozent über einige Großküchengeräte. Aus diesen Gründen lassen sich über zwei Drittel der Kitas das Essen von Caterern liefern, weniger als ein Drittel kocht selber. Dabei haben diese (die ‚Selbstkocher‘, Anm. d. Verf.) Studien zufolge in der Regel ein besseres und ausgewogeneres Essensangebot.“ 

Die Plätze in Kindertagesstätten sind in den vergangenen Jahren in Düsseldorf ausgebaut worden; die meisten Kinder essen auch in den Einrichtungen. 

Da die o.g. Prozentzahlen das Bundesgebiet betreffen, fragt DIE LINKE Ratsfraktion Düsseldorf an: 

  1. Wie viele Einrichtungen in Düsseldorf haben entsprechende eigene Küchenausstattung mit der Möglichkeit der Selbstversorgung, wie viele Einrichtungen werden von Zulieferern versorgt und wie viele Einrichtungen haben entsprechendes Fachpersonal für die qualitätsgerechte Ernährungsversorgung?
  1. Bestehen in Düsseldorf bereits Qualitätsstandards für die Ernährung im Kinder- und Jugendbereich? Falls nicht: Ist von der Stadtverwaltung geplant, die sog. „Qualitätsoffensive“ des Bundesernährungsministers für Düsseldorf umzusetzen; oder aber plant die Stadtverwaltung eigene, bessere Qualitätsstandards für Düsseldorf zu erarbeiten?
  1. Ist von der Stadtverwaltung geplant, Einrichtungen, welche bisher keine eigene Küchenausstattung besitzen und von Zulieferern versorgt werden, entsprechend auszubauen? Falls nicht: Ist für zukünftige Einrichtungen geplant, diese mit eigener Küchenausstattung einzurichten? Falls nicht: Wir bitten um Nennung der Gründe.

Freundliche Grüße 

 

Lukas Reichert                                                 Dennis Reiners

 

Antwort der Verwaltung am 08.03.2016 (Stadtdirektor Hintzsche)

zu Frage 1: Das Verpflegungskonzept der städtischen Kitas sieht eine optimierte Mischkost vor. Alle städtischen Kitas sind mit professionellen Wirtschaftsküchen ausgestattet. Hier wird das Mittagessen zubereitet, welches aus Tiefkühlkomponenten sowie frisch zubereiteter Nahrungsmittel besteht.
Das Mittagessen wird durch Küchenkräfte zubereitet. Die Mitarbeiterinnen verfügen nicht über eine Fachausbildung. Das Jugendamt schult die Küchenkräfte durch regelmäßige Fortbildungsangebote.

zu Frage 2: Grundlage der Verpflegungssituation in Kindertageseinrichtungen sind die Leitlienien zurGesundheitsförderung in städtischen KiTas, die dem Jugendhilfeausschuss mit der Vorlage Nr. 51/54/2012  in seiner Sitzung am 08.05.2012 zur Kenntnis gegeben wurde. Die Leitlinien werden dem Protokoll nochmals beigefügt. www.duesseldorf.de/jugendamt/dwn/angebote_kitas.pdf

zu Frage 3: Alle städtischen Kitas, die eine Mittagsverpflegung anbieten, verfügen über eine Wirtschaftsküche. Diese Ausstattung ist auch für zukünftige Einrichtungen geplant.