Weitere Busspuren für Düsseldorf

Ordnungs- und Verkehrsausschuss

Anfrage der Fraktion DIE LINKE.Düsseldorf zur Sitzung des Ordnungs- und Verkehrsausschusses am 23.März 2017: Die neue Strategie der Rheinbahn sieht für die kommenden Jahre ein starkes Wachstum vor. In einer Pressemitteilung der Rheinbahn vom 12.09.2016 heißt es hierzu: „Mit dreimal so schnellem Wachstum wie die Stadt Düsseldorf und dem Zugewinn von 26 Millionen Fahrgästen in den nächsten fünf Jahren – mit diesen anspruchsvollen Zielen haben die Rheinbahn-Vorstände Michael Clausecker und Klaus Klar heute die neue Strategie der Rheinbahn für die kommenden fünf Jahre vorgestellt.“ Geplant ist der verstärkte Einsatz von Schnellbussen, sogenannte Metrobusse. Weiterhin soll das Netz durch „Tangentiallinien" ausgeweitet werden. Das sind Querverbindungen, die Umwege vermeiden und dadurch Strecken verkürzen.  

Die WZ berichtete am 06.01.2017: „Ein weiterer Wunsch der Rheinbahn wäre es, mehr Busspuren zu bekommen, also Fahrstreifen, die für Busse reserviert sind. In anderen Städten ist das gang und gäbe, in Düsseldorf sind alle Busspuren zusammen nicht einmal drei Kilometer lang.“ 

In der Hauptverkehrszeit stehen derzeit Busse häufig mit den Autos im Stau. Busspuren würden es den Bussen ermöglichen, schneller voran zu kommen. Möglich ist es auch, gemeinsame Spuren für Busse und Fahrräder einzurichten. Verkehrsexperten sprechen sich ebenfalls für gemeinsame Spuren aus. 

DIE LINKE Ratsfraktion Düsseldorf fragt an: 

  1. Welche Busspuren gibt es in Düsseldorf und wie lang sind diese (aufgeschlüsselt nach reinen Busspuren, Busspuren mit Zusatzschildern)?
  1. An welchen Stellen in der Stadt ist es prinzipiell möglich, weitere Busspuren einzurichten?
  1.  Bestehen konkrete Planungen, um weitere Busspuren einzurichten und wenn ja, welche?

Mit freundlichen Grüßen  

Anja Vorspel                                       Lutz Pfundner                                     Georg Blanchard

 

Antwort der Verwaltung am 23.03.2017 (Beigeordnete Zuschke)

zu Frage 1: Bussonderfahrstreifen sind durch Verkehrszeichen VZ245 beschildert und/ oder mittels
Breitstrich und "BUS" als solche markiert. In folgenden Bereichen sind Bussonderfahrstreifen
außerhalb der Gleisräume von Schienenbahnen ausgewiesen:
- Niederrheinstraße (stadteinwärts); 500m temporär; Taxi frei;
- Danziger Straße (stadteinwärts); 600m; Taxi frei;
- Sandweg (stadteinwärts); 50m; Taxi frei;
- Grashofstraße vor "Mörsenbroicher Ei"; 80m; Taxi frei;
- Am Seestern Richtung Lütticher Straße; 300m; Taxi frei;
- Brüsseler Straße östlich Lütticher Straße; 350m; Taxi frei;
- Lütticher Straße nördlich Brüsseler Straße (stadteinwärts); 100m; Taxi frei;
- Rheinkniebrücke (stadteinwärts); 550m; Taxi frei;
- Mecumstraße / Auf´m Hennekamp (stadteinwärts); 150m; Taxi frei;
- Mecumstraße / Witzelstraße (stadtauswärts): punktuell;
- Erasmus- / Corneliusstraße (stadteinwärts): punktuell, Taxi und Radverkehr frei;
- A46, Werstener Straße (stadteinwärts); 60m; Taxi frei;
- A46, Werstener Straße (stadtauswärts); 60m;
- Werstener Straße (stadteinwärts); punktuell; Taxi frei;
- Schlossallee 100m; Taxi frei;
- Further Straße; 50m;
Zusätzlich sind an diversen Knotenpunkten in Düsseldorf Busschleusen vorhanden, die ausschließlich Bussen zusätzliche Fahrtbeziehungen bzw. Abkürzungen gegenüber
dem Individualverkehr ermöglichen. Zu nennen sind hier zum Beispiel:
- Am Roten Haus/ Flughafenstraße
- Kalkumer Straße Flughafen
- Nördlicher Zubringer/ Vogelsanger Weg
- Niederkasseler Lohweg
- Belsenplatz
- Merowinger Straße/ Kopernikusstraße
- Gladbacher Straße/ Franziusstraße
- Am Dammsteg
- Heubesstraße
- Buchholzer Busch
- Knotenpunkte rund um den Hauptbahnhof.

zu Frage 2: Die Verwaltungsvorschrift zur Straßenverkehrsordnung setzt unter anderem folgende
Rahmenbedingungen für den Einsatz von Bussonderfahrstreifen.
„Die Anordnung von Sonderfahrstreifen kommt dann in Betracht, wenn die vorhandene
Fahrbahnbreite ein ausgewogenes Verhältnis im Verkehrsablauf des öffentlichen
Personenverkehrs und des Individualverkehrs unter Berücksichtigung der Zahl
der beförderten Personen nicht mehr zulässt…“ Dabei ist vorab zu prüfen, „ob nicht
durch andere verkehrsregelnde Maßnahmen eine ausreichende Verbesserung oder
Verlagerung des Verkehrs erreicht werden kann.“
Als Richtmaß für die Einrichtung eines Bussonderfahrstreifens sollte eine Belastung
von 20 Omnibussen des Linienverkehrs pro Stunde vorliegen. Ferner sind die Belange
des Radverkehrs sowie Kurzzeitparkbedürfnisse zu klären.

zu Frage 3: Im Rahmen der ÖPNV-Beschleunigung erfolgt eine streckenbezogene Überprüfung
aller ÖPNV-Linien in Düsseldorf. Der Bussonderfahrtstreifen kann in diesem Zusammenhang
eine Maßnahme zur Verbesserung des ÖPNV sein.
Unter anderem erfolgt aktuell in diesem Zusammenhang die Überprüfung der Machbarkeit
einer Busspur im Bereich Münchener Straße.