Bessere Bezahlung für die Dozentinnen und Dozenten der Volkshochschule Düsseldorf

Schulausschuss

 

Haushaltsantrag der Fraktion DIE LINKE.Düsseldorf zur Sitzung des Schulausschusses am 06. November 2018:

 

Das Stundenhonorar für die Dozentinnen und Dozenten der Volkshochschule Düsseldorf wird auf 35 Euro erhöht. Die erforderlichen Mittel werden in den Haushalt eingestellt und die Honorar-Richtlinien entsprechend geändert. 

Begründung:
An der Volkshochschule Düsseldorf nehmen jährlich Tausende Menschen Weiterbildungsangebote wahr. Die angebotenen Kurse sind hervorragend besucht, die Bewertung durch die Teilnehmenden durchweg positiv. Leider wird die hohe fachliche und pädagogische Qualität der über 800 Dozentinnen und Dozenten nicht angemessen vergütet.

Die gezahlten Honorare von 23,- Euro sind äußerst gering. Hiervon müssen noch Beiträge für Krankenversicherung, Pflegeversicherung und Rentenversicherung abgeführt werden – einen Arbeitgeberanteil gibt es nicht. Für die Vor- und Nachbereitung der Kurse gibt es kein Geld, ausbleibende Honorare aufgrund ausgefallener Kurse verschlechtern die Situation zusätzlich. Lohnfortzahlung im Krankheitsfall oder bezahlten Urlaub gibt es ebenfalls nicht.

Im Gegensatz zu den gezahlten 23,- Euro Stundenhonorar für VHS-Dozentinnen und -Dozenten hat das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge bereits im Juli 2016 beschlossen, den Trägern von Integrationskursen – hierzu zählt auch die VHS Düsseldorf – nur noch dann eine langfristige Zulassung zu gewähren, wenn den Lehrkräften ein Honorar von 35,- Euro gezahlt wird. Inzwischen erfolgte eine erneute Erhöhung auf 35,- bis 40,- Euro.

Die Initiative „Freie Lehrkräfte an der VHS Düsseldorf“ hat Anfang Oktober 2018 in einem Brief an die Mitglieder der Ratsfraktionen der Stadt Düsseldorf die daraus folgende Situation geschildert. In dem Brief heißt es:

„Dies bedeutet, dass an der VHS Düsseldorf die Dozentin eines Integrationskurses pro Unterrichtsstunde 35,- bis 40,- Euro erhält, während dem im Nebenraum in einem offenen Deutsch- oder Englischkurs unterrichtenden Kollegen 23,- Euro für die gleiche Tätigkeit gezahlt werden. In der Nachbarstadt Köln, mit der Düsseldorf sich so gerne vergleicht, wurde die Konsequenz gezogen: Dort erhalten alle Lehrkräfte für Deutsch als Fremdsprache 35,- Euro pro Unterrichtsstunde – unabhängig davon, aus welchem Topf das Honorar stammt (Integrationskurse 35,- bis  40,- Euro). In gleicher Höhe werden all die Lehrkräfte der VHS bezahlt, die als Honorarkräfte arbeitnehmerähnlichen Status haben – das heißt, dass sie mehr als 50% ihres Einkommens von der VHS beziehen, unabhängig vom Lehrfach.“

Abschließend fordert die Initiative „Freie Lehrkräfte an der VHS Düsseldorf“ ein schnelles Handeln:

„Wir appellieren daher erneut an Sie: Setzen Sie sich im Rat der Stadt kurzfristig für eine wesentlich bessere finanzielle Ausstattung der VHS Düsseldorf ein und damit für faire Arbeitsverhältnisse in Düsseldorf! Sprechen Sie sich kurzfristig für eine öffentlich finanzierte Erhöhung der Stundenhonorare auf einheitliche 35,- Euro aus (die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft GEW fordert qualifikationsabhängig 36,- bis 54,- Euro). Setzen Sie sich mittelfristig dafür ein, dass Dozentinnen und Dozenten geregelte Arbeitsverhältnisse in Form von Festanstellungen angeboten werden und sichern Sie damit langfristig die Qualität der Weiterbildung in Düsseldorf!“

Freundliche Grüße
 

Georg Blanchard              Anja Wallerang                  Mounir Afkir