Datenschutz von Benutzerdaten auf der Internetseite der Düsseldorfer Stadtbücherei

Kulturausschuss

Anfrage der Fraktion DIE LINKE zur Sitzung des Kulturausschusses am 31.01.2014:

Die Stadtbücherei Düsseldorf nutzt im Rahmen ihrer Teilnahme an der Deutschen Bibliotheksstatistik ein Verfahren zur Zählung der Besuche auf ihrer Internetseite. Beim Aufruf der Homepage und des Online-Katalogs werden eine Kennung der betreffenden Seite, der Zeitpunkt des Aufrufs und eine Signatur des aufrufenden Rechners gespeichert. Die gespeicherten Daten können statistisch ausgewertet werden.

Erhoben und gespeichert werden automatisch in den internen Server-Log-Files Informationen, die der Browser an den Server bei jedem Besuch automatisch übermittelt. Dies sind nach Angaben des Hochschulbibliothekszentrum des Landes Nordrhein-Westfalen u. a. die Referrer URL (die zuvor besuchte Seite), der Hostname des zugreifenden Rechners (IP Adresse), die Uhrzeit der Serveranfrage. Auch ist es möglich, den Suchverlauf eines Nutzers auf der Seite der Stadtbücherei zu speichern.

Ein in der FAZ erschienener Artikel mit dem Titel „Sie nennen es Service, dabei ist es Torheit“ (v. 12. November 2013) legt nahe, dass durch die Kooperation der deutschen Bibliotheken mit US-amerikanischen Internetkonzernen erhobenen Daten auch im Ausland verwendet werden können.

Aus diesem Zusammenhang fragt DIE LINKE. Ratsfraktion Düsseldorf an:

  1. Welche Ziele verfolgen das Screening und die Auswertung von Leserdaten?

  2. Gibt es auf direktem oder indirektem Wege eine Kooperation der Stadtbücherei mit US-Konzernen, an die Daten aus den in Düsseldorf gesammelten Beständen gehen?

  3. Wie wird der Schutz personalisierter Leserdaten gewährleistet?

Freundliche Grüße


Dr. Michael C. Klepsch              Peter-Ulrich Peters        Daniela Dauner


Antwort der Verwaltung durch den Beigeordneten Lohe:

Frage 1:
Welche Ziele verfolgen das Screening und die Auswertung von Leserdaten?

Antwort:
Ziele des Screenings und Auswertens der Daten liegen allein in der Darstellung der Nutzung des Internetauftritts der Stadtbüchereien durch ihre Kundinnen und Kunden, explizit der Homepage, des Online-Katalogs sowie der onlineBibliothek.

Die gespeicherten Daten werden statistisch ausgewertet, um das Internetangebot bedarfsgerecht zu gestalten und weiterzuentwickeln. Die Daten werden nur zu diesem Zweck genutzt und im Anschluss an die Auswertung gelöscht. Für den Ausbau eines in die Zukunft weisenden Internetservice sind aussagekräftige und überregional vergleichbare Zugriffszahlen von zentraler Bedeutung.


Frage 2:

Gibt es auf direktem oder indirektem Wege eine Kooperation der Stadtbücherei mit US-Konzernen, an die Daten aus den in Düsseldorf gesammelten Beständen gehen?

Antwort:
Es gibt keine direkten oder indirekten Kooperationen der Stadtbüchereien Düsseldorf mit US-Konzernen, es werden keinerlei Daten weitergegeben.


Frage 3:
Wie wird der Schutz personalisierter Leserdaten gewährleistet?

Antwort:
Beim Aufruf der Homepage und/oder des Online-Katalogs durch Kunden werden eine Kennung der Bibliothek und der betreffenden Seite, der Zeitpunkt des Aufrufs und eine Signatur des aufrufenden Rechners gespeichert. Die Signatur wird mittels einer Einwegfunktion aus IP-Adresse, Browserkennung und Proxy-Information gebildet. Die Erhebung, Speicherung und Auswertung dieser Daten erfolgt in pseudonymisierter Form, d.h. die Signatur ist nicht bestimmten Personen zuzuordnen. Eine Speicherung insbesondere der IP-Adresse findet NICHT statt. Die pseudonymen Einzeldaten werden nach spätestens 24 Stunden aufsummiert und damit anonymisiert.

Die Kundinnen und Kunden werden auf den Seiten der Stadtbüchereien, auf denen die Zählpixel eingebaut sind, per Datenschutzerklärung darauf hingewiesen. Kundinnen und Kunden der Stadtbüchereien haben die Möglichkeit, der Erhebung, Verarbeitung und Nutzung der Daten ihrer Besuche zu widersprechen. Hierfür gibt es einen direkten Link.

Eine Stellungnahme des Deutschen Bibliotheksverbandes vom 13. November 2013 als Antwort auf den in der Anfrage erwähnten Artikel in der FAZ vom 12. November 2013 „Sie nennen es Service, dabei ist es Torheit“ wird mit meiner schriftlichen Antwort an die Mitglieder des Kulturausschusses verteilt.