Dokumentation von Graffiti-Kunstwerken von Harald Naegeli

Kulturausschuss

Antrag der Fraktion DIE LINKE zur Sitzung des Kulturausschusses am 09.09.2010:

Das Kulturamt der Stadt Düsseldorf wird beauftragt, eine Dokumentation zu erstellen, in der die Graffiti-Kunstwerke von Harald Naegeli (sowie ggf. anderer Graffiti-KünstlerInnen) im Düsseldorfer Stadtgebiet fotografisch erhalten bleiben.

Begründung:

In der Beantwortung unserer Anfrage zur Graffiti-Kunst zur Kulturausschusssitzung am 24.06.2010 bekundet die Stadt Düsseldorf ihre grundsätzlich positive Einstellung zu den Arbeiten des Graffiti-Künstlers Harald Naegeli. Allerdings wird in der Beantwortung dieser Anfrage ebenfalls verdeutlicht, dass eine Erhaltung dieser Arbeiten nicht immer möglich sei. Dies liegt zum einen daran, „da die Arbeiten in sehr unterschiedlicher Weise und unterschiedlicher Qualität auf sehr unterschiedlichen Materialuntergrund ausgeführt worden sind“, zum anderen daran, dass „die genauen Orte der Arbeiten von Naegeli und die Eigentumsverhältnisse dieser Orte je nach Fall unterschiedlich“ sind. Es soll nur versucht werden Kunstwerke „möglichst zu erhalten“, soweit „städtisches Eigentum betroffen ist“.

Dieser Ausführung folgend, wird voraussichtlich ein Großteil der Arbeiten Harald Naegelis nicht dauerhaft erhalten. Aus diesem Grund sollten die Kunstwerke wenigstens im Rahmen einer Dokumentation fotografisch erhalten bleiben. Wie ebenfalls der Beantwortung unserer Anfrage zu entnehmen ist, ist eine solche Dokumentation jedoch leider nicht geplant.

Zum Hintergrund des Graffiti-Künstlers Harald Naegeli: Der seit den achtziger Jahren in Düsseldorf lebende Schweizer Harald Naegeli, bekannt geworden als „Sprayer von Zürich“, ist nach anfänglicher Verfolgung durch die Schweizer Justiz mittlerweile „ein etablierter Künstler“ (art - Das Kunstmagazin), dessen Arbeiten durch Ausstellungen in Museen und Galerien gewürdigt werden. Bereits 1981 wurden in der Zeitschrift „art – Das Kunstmagazin“ Naegelis Arbeiten dokumentiert. Weitere Kunstbände folgten. Auch in Zürich werden Naegelis Arbeiten heute anders beurteilt als einst. So wurde eine der letzten erhaltenen Graffitizeichnungen aus Naegelis Zürcher Zeit 2004 vom Kanton Zürich restauriert und für konservierungswürdig erachtet.

Freundliche Grüße

Dr. Michael C. Klepsch                                     Peter Ulrich Peters                             Christian Drees